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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Europäische Multizenterstudie des suprachoroidalen Drainageimplantats zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms: Zweijahresergebnisse

Meeting Abstract

  • Charlotte Bergmann - Bochum
  • H. B. Dick - Bochum
  • P. Denis - Lyon/F
  • J. García-Feijóo - Madrid/E
  • C. Hirneiß - München
  • F. Aptel - Grenoble/F
  • N. Pfeiffer - Mainz

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii66

doi: 10.3205/23dgii66, urn:nbn:de:0183-23dgii667

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Bergmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die AGI-Studie (Advanced Glaucoma Intervention Study) schlussfolgerte, dass gleichbleibende Werte des Tagestensioprofils (TTP) ≤18 mmHg mit einer minimalen Verschlechterung des Gesichtsfelds einhergehen. Untersucht wurden die Ergebnisse von Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG) die bis zwei Jahre nach der Implantation eines supraciliären, minimal-invasiven Glaukomimplantates, MINIject® (iSTAR Medical, Belgien), durchgehend ein TTP mit intraokularen Druckwerten (IOD) kleiner oder gleich 18 mmHg erreichten.

Methode: MINIject® ist ein 5 mm kurzes Implantat, das aus einem Netz von Hohlkugeln aus weichem, flexiblem medizinischem Silikon besteht. Alle Implantationen wurden als Standalone-Prozeduren (ohne Katarakt-Operation) ab-interno in den Supraciliarraum vorgenommen. Patientendaten aus drei prospektiven, multizentrischen, abgeschlossenen Studien (STAR-I: NCT03193736, STAR-II: NCT03624361, STAR-III: NCT03996200) zur Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit von MINIject® bei Patienten mit POWG, welche ohne zusätzliche Glaukomoperation 6, 12, 18 und 24 Monate nach der Implantation ein TTP ≤18mmHg zeigten, wurden für eine Post-hoc-Analyse gepoolt (TTP-Werte, Anzahl der IOD-senkende Medikamente).

Ergebnis: 40 von 57 Patienten (70%) zeigten einen konstanten IOD ≤18 mmHg über 2 Jahre Nachbeobachtungszeit. Im Mittel zeigten diese Patienten im TTP IOD-Werte von 12,5 ±3,3 mmHg mit 1,0 ±1.3 IOD-senkenden-Medikamenten (mittlere präoperative IOD-Werte 23,2 ±3,0mmHg mit 2,1 ±0,9 IOD-senkenden Medikamenten). Dies entspricht einer mittleren IOD-Reduktion von 45% und einer Reduktion der Medikamente von 58% gegenüber den präoperativen Werten. Die Mehrheit der Patienten (62,5%) verwendete im Durchschnitt im Verlauf der 2 Jahre <1 Medikament, 22,5% verwendeten im Mittel ≥1 und <2 Medikamente und 15% applizierten im Mittel ≥2 Medikamente. Insgesamt waren 45% der Patienten zu allen untersuchten Zeitpunkten medikamentenfrei.

Schlussfolgerung: Diese Post-hoc-Analyse zeigt, dass dieses Glaukomimplantat, welches in einer Standalone-Prozedur supraziliar implantiert wurde bei der Mehrheit der Patienten ausreichend niedrige IOD-Werte im TTP erzielte, um die IOD-basierten optimalen Zielkriterien der AGI-Studie zu erfüllen.