gms | German Medical Science

Hintergrund: Untersuchung des Endothelzellverlustes nach Explantation phaker Intraokularlinsen (pIOL) in Kombination mit einer Kataraktoperation und Implantation einer Hinterkammer-Intraokularlinse (IOL).

Methoden: Eine interventionelle Fallserie von 28 Augen (15 Patienten), bei denen eine pIOL-Explantation in Kombination mit einer Kataraktoperation durchgeführt wurde. Der korrigierte Fernvisus und die Endothelzellzahl wurden vor und nach der Operation gemessen. Die postoperativen Ergebnisse wurden mit den retrospektiv erhobenen präoperativen Daten mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test verglichen, wobei p <0,05 als statistisch signifikant betrachtet wurde. Die Ergebnisse sind als Mittelwerte ±-Standardabweichung angegeben.

Ergebnisse: Die kombinierte Operation wurde im Alter von 54,4±7,1 Jahren durchgeführt. Präoperativ betrug der korrigierte Fernvisus 0,40±0,28 logMAR und die Endothelzellzahl lag bei 2.044±509 Zellen/mm² (n=25). Nach der Explantation der pIOLs (11 kammerwinkelgestützte pIOLs, 15 irisfixierte pIOLs und 2 implantierbare Collamer-Linsen) wurde eine monofokale IOL implantiert. Postoperativ verbesserte sich der korrigierte Fernvisus auf 0,16±0,23 logMAR (p <0,001) und die Endothelzellzahl lag bei 1712±601 Zellen/mm² (n=27). Der mittlere Endothelzellverlust betrug 18,5±18,3% (p <0,001, n=24). Bei 8 Augen (33%) betrug der Endothelzellverlust mehr als 20%. Eine Hornhautendotheldekompensation trat bei einem Auge (4%) auf. Kein anderes Auge verlor eine oder mehr Zeilen an korrigiertem Fernvisus.

Schlussfolgerungen: Die pIOL-Explantation in Kombination mit der Kataraktoperation verbesserte den Visus, verringerte aber in einigen Fällen die Endothelzellzahl erheblich. Eine hohe präoperative Endothelzellzahl kann die Auswirkungen des intraoperativen Endothelzellverlustes mildern, sodass keine postoperative Hornhautdekompensation auftritt.