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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Entwicklung der lamellären Keratoplastik – wie können gestiegene Qualitätsansprüche an Transplantate auch in Zukunft erfüllt werden?

Meeting Abstract

  • Nicola Hofmann - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH (DGFG) Hannover
  • S. Wiencke - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH (DGFG) Hannover
  • K. Kleinhoff - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH (DGFG) Hannover
  • A.-K. Salz - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH (DGFG) Hannover
  • M. Börgel - Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation gGmbH (DGFG) Hannover
  • O. Kermani - Köln

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii40

doi: 10.3205/23dgii40, urn:nbn:de:0183-23dgii401

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Hofmann et al.
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Gliederung

Text

Von Jahr zu Jahr ist in Deutschland ein Aufwärtstrend an durchgeführten Keratoplastiken zu erkennen, die sich seit 2011 mehr als verdoppelt haben. Die steigende Nachfrage nach Corneatransplantaten spiegelt sich auch in den Spende- und Vermittlungszahlen im DGFG-Netzwerk wider: sie haben sich binnen der letzten 15 Jahre mehr als verdreifacht. Parallel dazu werden neue chirurgische Methoden entwickelt, die die Anforderungen an ein Transplantat verändern. Die Einführung der DMEK ist eine große Errungenschaft für die Patienten, erfordert aber strengere Kriterien für die Gewebeauswahl. Der Anteil an Hornhäuten, die für lamelläre Keratoplastiken aus dem DGFG-Netzwerk abgegeben werden, macht bereits über 70 Prozent aus und stellt Gewebebanken und Spendeeinrichtungen vor große Herausforderungen. Grund dafür ist die Notwendigkeit, eine immer größere Anzahl von Hornhäuten mit höherer Endothelzelldichte (EZD), großer Narbenfreier Zone und mit bestimmtem Spenderalter bereitzustellen. Gleichzeitig wird die Gewinnung geeigneter Spenderhornhäute zum einen durch den demografischen Wandel erschwert: potenzielle Spender werden immer älter. Damit geht meist eine Abnahme der EZD einher, die nach wie vor eine ganz entscheidende Rolle für die Akzeptanz eines Transplantats durch die Chirurgen spielt. Zum anderen nimmt die Anzahl an Kataraktoperationen (KAT-OP) zu, die sich sowohl auf die EZD als auch auf die optisch freie Zone negativ auswirken. Spender zu finden, bei denen alle Qualitätsansprüche erfüllt werden und keine Vor-Operationen vorliegen, wird immer schwieriger. Welche Entwicklungen können also eingeleitet werden, um diesem Trend entgegenzuwirken? Neben dem Ausbau der Gewebespende müssen Prozesse weiter verbessert und Kulturmethoden optimiert werden. Aber könnten auch, den erwartbaren Anforderungen einer möglichen Spendernutzung entsprechend, die KAT-Operationsmethoden angepasst werden? Wären auch Hornhauttransplantate mit geringerer EZD geeignet? Dazu wäre eine größere Flexibilität auf regulatorischer Ebene wünschenswert. Der Beitrag möchte diese und andere Aspekte zur Versorgungssicherheit der Keratoplastie zur Diskussion mit den Experten stellen.