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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Keratokonus: Optische Therapie mit irisfixierten phaken Intraokularlinsen

Meeting Abstract

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  • Kristin Tetz - Berlin; Eye Research Institute, Berlin
  • I. Fischinger - Berlin; Eye Research Institute, Berlin
  • C. Ennerst - Berlin; Eye Research Institute, Berlin
  • M. Tetz - Berlin; Eye Research Institute, Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii37

doi: 10.3205/23dgii37, urn:nbn:de:0183-23dgii372

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Tetz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit der Einführung des cornealen Crosslinkings (CXL) gibt es eine wachsende Patientengruppe mit stabilem Keratokonus. Diese meist jungen Patienten haben den Wunsch nach bestmöglicher Korrektur ihrer Fehlsichtigkeit und Unabhängigkeit von Brille oder Kontaktlinsen. Irisfixierte phake Intraokularlinsen stellen nach unserer Erfahrung eine hervorragende Möglichkeit zur operativen Korrektur höhergradiger Refraktionsfehler dar. In dieser Arbeit wurde zusätzlich untersucht, welche präoperativen Parameter einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Implantation von phaken irisfixierten Intraokularlinsen (pIOL) bei Patienten mit Keratokonus haben.

Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden irisfixierte pIOLs (Artisan/Artiflex von Ophtec®; Verisyse/Veriflex von AMO®) in 38 Augen von 22 Patienten mit stabilem Keratokonus implantiert. 36 dieser Augen waren vor der Linsenimplantation einem CXL unterzogen worden. Das refraktive Ergebnis wurde mindestens 6 Wochen postoperativ ausgewertet und der Einfluss der präoperativen Refraktion und topo- sowie tomographischer Faktoren analysiert.

Ergebnisse: Der mittlere postoperative unkorrigierte Fernvisus (UDVApost) betrug 0,25±0,15 logMAR und unterschied sich statistisch nicht vom mittleren präoperativen korrigierten Fernvisus (CDVApre), der 0,24±0,13 logMAR betrug, der unkorrigierte Visus verbesserte sich hochsignifikant um >5 Snellen lines. Siebenundzwanzig Augen (71%) erreichten UDVApost/CDVApre ≥1 (Wirksamkeitsindex), wohingegen Patienten mit PMD-ähnlicher Ektasie (n=14) einen signifikant (p=0,003) höheren Wirksamkeitsindex (100%) zeigten als Patienten mit diagnostiziertem Keratokonus (n=24) (54%). Eine höhere Exzentrizität der maximalen posterioren Elevation zeigte einen signifikanten positiven Einfluss auf den Wirksamkeitsindex (p=0,021). Außerdem waren ein höheres Amsler-Krumeich-Stadium und ein präoperatives MAE mit einem schlechteren UDVApost korreliert. Das mittlere absolute sphärische Äquivalent wurde signifikant von 5,71±4,96 dpt auf 1,25±1,20 dpt verringert (p<0,001). Signifikante Endothelzellverluste konnten nicht nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Implantation von irisfixierten phaken Intraokularlinsen eine sinnvolle und sichere refraktive Option für Patienten mit Keratokonus darstellt. Keratokonus-Patienten mit einer Ektasie, die einer pelluciden marginalen Degeneration (PMD) ähnelt, scheinen dabei am meisten von diesem Verfahren zu profitieren.