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Hintergrund: Zur Früherkennung von Hornhautektasien haben sich tomographische Analysen etabliert. Hierbei ist das Scheimpflugverfahren die am Häufigsten verwendete Methode. Mittlerweile bietet die optische Kohärenztomographie des Vorderabschnittes (VA-OCT) ebenfalls die Möglichkeit der Ektasie-Detektion. Ziel der Studie war die Untersuchung des auf VA-OCT basierten Screening-Corneal-Objective-Risk-of-Ectasia(SCORE)-Algorithmus bei Patienten mit asymmetrischem Keratokonus sowie gesunden Probanden.

Methoden: In dieser monozentrischen Beobachtungsstudie wurden 17 Patienten mit asymmetrischem Keratokonus und 21 gesunde Probanden eingeschlossen. Im ersten Schritt wurde die Scheimpflug-Hornhauttomographie mittels Pentacam (OCULUS Optikgeräte, Wetzlar) durchgeführt und der asymmetrische Keratokonus als klinischer Keratokonus an einem Auge bei Scheimpflug-tomographisch unauffälligem Befund am Partnerauge definiert (Belin/Ambrósio D-Wert sowie die A, B, und C Parameter der Belin-ABCD-Keratokonus-Klassifizierung im Normbereich). Anschließend wurde die VA-OCT mittels ANTERION (Heidelberg Engineering, Heidelberg) durchgeführt und die SCORE-Werte der Scheimpflug-tomographisch unauffälligen Augen von Keratokonus-Patienten (n=17) mit den Werten der Partneraugen (n=17) sowie gesunder Augen (n=21) verglichen. Der p-Wert <0,05 wurde als statistisch signifikant betrachtet. Die Daten sind als Mediane mit minimalen und maximalen Werten angegeben.

Ergebnisse: Der mediane SCORE-Wert der Augen in der Kontrollgruppe lag bei -1,5 (min. -2,7; max. 0,7), der der Scheimpflug-tomographisch unauffälligen Augen von Keratokonus-Patienten bei -0,6 (min. -1,9; max. 3,5), und der der Augen mit klinischem Keratokonus bei 11,1 (min. 3,7; max. 24,8). Der SCORE-Wert war positiv bei 10% (n=2) der gesunden Augen, bei 41% (n=7) der Scheimpflug-tomographisch unauffälligen Augen von Keratokonus-Patienten, und bei 100% (n=17) der Augen mit klinischem Keratokonus. Die SCORE-Werte gesunder Augen waren niedriger als die SCORE-Werte der Scheimpflug-tomographisch unauffälligen Augen von Keratokonus-Patienten (p=0,004, Mann-Whitney-U-Test), sowie als der Augen mit klinischem Keratokonus (p<0,001, Mann-Whitney-U-Test).

Schlussfolgerungen: Der neue Algorithmus zur Ektasie-Früherkennung „SCORE“ ermöglicht eine automatisierte Auswertung der VA-OCT-Hornhauttomographie. Die Scheimpflug-tomographisch unauffälligen Augen von Keratokonus-Patienten zeigten im Vergleich zu gesunden Augen höhere SCORE-Werte. Somit kann neben der Scheimpflug-Tomographie auch das VA-OCT der Ektasie-Früherkennung dienen.