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37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

02.03. - 04.03.2023, Weimar

Sekundäre Linsenimplantation mittels ‚Carlevale’-Linse: Einjahresergebnisse

Meeting Abstract

  • Markus Schranz - Wien/A
  • A. Reumüller - Wien/A
  • D. Schartmüller - Wien/A
  • C. Abela-Formanek - Wien/A

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 37. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Weimar, 02.-04.03.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgii14

doi: 10.3205/23dgii14, urn:nbn:de:0183-23dgii146

Veröffentlicht: 2. März 2023

© 2023 Schranz et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Evaluation der Einjahresergebnisse von Patienten mit skleraler sekundärer ‚Carlevale‘-Intraokularlinsenfixation.

Methoden: Patienten mit postoperativer Aphakie oder subluxierter Linse wurden einer sekundären Linsenimplantation unterzogen und über 1 Jahr beobachtet. Die Patienten wurden hinsichtlich ihrer postoperativen Sehschärfe (VA), des refraktiven Ergebnisses, des chirurgisch induzierten Astigmatismus (CIA), der Dezentrierung und Verkippung der IOL, der Dicke der Skleratunnel (SKT) oberhalb der Haptik und Komplikationen wie Makulaödem, Netzhautablösung, Sicca und retrogradem Pupillarblock (ReP) untersucht. Zur Bestimmung des refraktiven Ergebnisses wurde der refraktive Vorhersagefehler (RF) berechnet, zur Messung von Verkippung, Dezentrierung, CIA und SKT wurde ein Vorderabschnitts-OCT verwendet.

Ergebnisse: Es wurden insgesamt 30 Augen von 30 Patienten inkludiert. Die meisten Patienten wiesen eine spontane Luxation mit Kapselsack auf (21/30), gefolgt von Aphakie (4/30), IOL-Trübung (3/30) und phaker Luxation (2/30). Der mittlere Visus lag präoperativ bei 0.36±0.31 und verbesserte sich postoperativ auf 0.22±0.34 logMAR. Der CIA lag nach 1 Woche bei 1.8±0.9D und reduzierte sich nach 3 Monaten auf 0.8±0.6D (p<0.001). Unter Verwendung der Holladay1-Formel betrug der RF -0,04±0,74D, 77% aller Augen lagen innerhalb eines absoluten Fehlers von ±1D. Die mittlere IOL-Verkippung und Dezentrierung blieben über den Beobachtungszeitraum stabil (Verkippung: w1: 5,7±2,01° m12: 6,5±2,0°, p=0,16; Dezentrierung: w1: 0,35±0,23mm, m12: 0,35±0,22mm, p=0,94). Die mittlere SKT bei m3 betrug 288±111µm bei 0° und 323±121µm bei 180° (p=0,79), nach 12 Monaten sank sie auf 270±137µm (p=0,906) bzw. 272±187µm (p=0,1706).

Schlussfolgerungen: Die Carlevale-Methode erwies sich als sehr benutzerfreundliches, reproduzierbares, vorhersehbares Verfahren zur skleralen Linsen-Fixation. Das Design der IOL Haptik erlaubte eine sehr gute Zentrierung und Verkippung, sowie Stabilität über den Nachbeobachtungszeitraum. Die Verwendung von Skleratunneln erwies sich als sichere Methode für die Implantation der Haptiken, die über den Beobachtungs-Zeitraum von 1 Jahr keine Ausdünnung zeigten. Regelmäßige Kontrollen erwiesen sich als wichtig um Komplikationen wie Makulaödeme, Sicca, sowie ReP und damit assoziierter Pigmentdispersion rechtzeitig zu diagnostizieren.