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Hintergrund: Es erfolgte eine Aktualisierung hinsichtlich der Prävalenz und des Zusammenhangs von Anisometropie mit sphärischer Fehlsichtigkeit, Astigmatismus, Alter und Geschlecht bei refraktiv-chirurgischen Patienten.

Methoden: Die angewandten Methoden orientieren sich an einer früheren Studie von Linke et al., in der die Daten von 13.535 refraktiv-chirurgischen Patienten untersucht wurden. In der vorliegenden Studie wurde der Datensatz aktualisiert, um eine Gesamtzahl von 134.603 Patienten aus den Jahren 2010–2020 zu erfassen. Korrelationen zwischen Anisometropie (>1 Dioptrie) und sphärischer Ametropie, zylindrischer Brechkraft, Alter und Geschlecht wurden mit verschiedenen statistischen Methoden analysiert.

Ergebnisse: Der Medianwert der (subjektiven) Anisometropie in der gesamten Studienpopulation betrug 0,38 D. Die Prävalenz lag bei 17,9% und damit etwas niedriger als der Wert von 18,5% aus der vorherigen Studie. Bei Hyperopen ergab die logistische Regressionsanalyse, dass Zylinderstärke, Alter und Geschlecht unabhängig voneinander mit Anisometropie assoziiert waren. Asubj nahm mit zunehmender zylindrischer Fehlsichtigkeit zu und mit zunehmendem Alter ab. Männer waren stärker von Anisometropie betroffen. Letzteres unterscheidet sich von den bisherigen Ergebnissen. Bei Myopen waren alle unabhängigen Variablen (sphärische Brechkraft; zylindrische Brechkraft; Alter; Geschlecht) unabhängig mit Anisometropie assoziiert. Die zylindrische Brechkraft war am stärksten mit Anisometropie assoziiert. Fortschreitendes Alter und zunehmende sphärische/zylindrische Brechkraft korrelierten positiv mit zunehmender Anisometropie bei myopen Personen. Frauen waren stärker von Anisometropie betroffen. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den bisherigen Erkenntnissen.

Schlussfolgerungen: Diese erweiterte, groß angelegte Retrospektive bestätigt den unabhängigen Zusammenhang zwischen Anisometropie und sphärischer Brechkraft, zylindrischer Brechkraft, Alter und Geschlecht bei myopen Patienten für refraktive Chirurgie, wie er in einer früheren Studie mit kleinerem Datensatz festgestellt wurde. Die Ergebnisse konnten jedoch den unabhängigen Zusammenhang zwischen Anisometropie und sphärischer Ametropie bei Hyperopen nicht reproduzieren. Für Hyperopie wurde der Zusammenhang mit dem Alter bestätigt und es wurden zusätzliche Zusammenhänge mit dem Geschlecht und der zylindrischen Brechkraft gefunden.