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Abbildungsqualität EDoF-IOL versus Trifokallinse
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Veröffentlicht: | 10. Februar 2022 |
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Fragestellung: Klassisches intraokulares Linsendesign strebt eine möglichst schmale Lichtverteilung im Brennpunkt unter Berücksichtigung der sphärischen Aberration der Hornhaut und der IOL-Dezentrierung an. EDoF-IOL (Extended-Depth-of-Focus-Intraokularlinsen) weichen von dieser Vorgabe ab und elongieren den Brennpunkt, um den Intermediärbereich besser abzubilden. Im Gegensatz dazu bilden diffraktive Trifokallinsen scharfe und hohe Lichtpeaks vor allem für den Fernfokus aus. Diese Lichtpeaks sind zwar schmal und hoch im Sinne einer guten Abbildungsqualität, werden jedoch von weiteren Brennpunkten der Multifokallinse überlagert. Ziel ist es, die Abbildungsqualität des Fernbrennpunktes einer klassischen diffraktiven Trifokallinse mit dem Brennpunkt einer EDoF-Linse zu vergleichen.
Methode: Die Bestimmung der through focus response (Lichtverteilung entlang der optischen Achse) erfolgte an einer optischen Bank für die Primus HD (OpthalmoPro), ZOE (OpthalmoPro), ZCB00 (Johnson&Johnson), Tecnis Eyhance ICB00 (Johnson&Johnson), AT Lisa tri (Zeiss), Synergy (Johnson&Johnson). Die Untersuchungen wurden mit grünem Licht und einer künstlichen Hornhaut, die eine sphärische Aberration von 0,2 µm aufweist, durchgeführt. Anschließend erfolgte die Auswertung der Abbildungsqualität anhand der ermittelten Through-focus-response-Kurven für 25, 50, 100 lp/mm.
Ergebnisse: Die Through-focus-response-Kurven werden in Diagrammen dargestellt. Hier zeigt sich bei den Monofokallinsen eine hohe und schmale Lichtverteilung, während bei den EDoF-IOL eine Verbreiterung der Lichtverteilung unter Einbuße der Peakhöhe auftritt. Die AT Lisa tri zeigt deutlich voneinander separierte Brennpunkte, während die Synergy nach einem separierten Fernbrennpunkt einen stetigen Anstieg der Lichtenergie zu einem lichtschwächeren Nahbrennpunkt aufweist. Die Umrechnung für die Auflösung zeigt bei 25 lp/mm die geringsten Unterschiede für die jeweiligen untersuchten Brennpunkte, während bei 25 lp/mm die Monofokallinsen deutlich besser abschneiden.
Schlussfolgerungen: Die qualitativen Unterschiede der untersuchten Brennpunkte werden bei hohen Ortsfrequenzen deutlich, wodurch sie klinisch erst durch Kontrastuntersuchungen darstellbar werden.