gms | German Medical Science

36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

10.02. - 12.02.2022, Dortmund

Blended Vision mit einer neuen nicht-diffraktiven EDoF-IOL

Meeting Abstract

  • Lena Beckers - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • D.R.H. Breyer - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • H. Kaymak - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • K. Klabe - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • M. Kirca - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • D. Lücht - Düsseldorf; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • F. Kretz - Rheine; Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg
  • G.U. Auffarth - Ophthalmology, International Vision Correction Research Centre Network (IVCRC.net), Universität Heidelberg; Heidelberg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund, 10.-12.02.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgii45

doi: 10.3205/22dgii45, urn:nbn:de:0183-22dgii455

Veröffentlicht: 10. Februar 2022

© 2022 Beckers et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Bewertung der Sehleistung einer neuen nicht-diffraktiven EDoF-Intraokularlinse (IOL) nach Implantation in einem Blended-Vision-Modell (Düsseldorfer Schema). Diese EDoF-IOL weist im zentralen Bereich zwei Übergangselemente auf. Das erste Übergangselement streckt die Wellenfront, wodurch ein elongierter Fokusbereich entsteht. Hierbei wird das Licht in beide Richtungen gestreckt, also in die myope und in die hyperope Richtung. Das zweite Übergangselement verschiebt die Wellenfront nach vorne, so dass das Licht von der hyperopen Richtung in die myope Richtung verschoben wird und somit die gesamte Lichtenergie genutzt wird.

Methoden: Kataraktpatienten wurden bilateral eine neue nicht-diffraktive EDoF-IOL (AcrySof Vivity/Toric), Alcon) implantiert. Wir analysierten retrospektiv das Resultat des Blended-Vision-Modells, wobei die Zielrefraktion für das nah-dominante Auge –1,5 dpt und für das ferndominante Auge 0,0 dpt war. Ein Monat nach der Operation wurde die subjektive Refraktion, die binokulare Sehschärfe für den Fern-, Intermediär- und Nahbereich sowie die binokulare Defokuskurve bewertet. Halo- und Blendungsphänomene wurden mit Hilfe des Halo- und Glare-Simulators analysiert.

Ergebnisse: Die neue EDoF-IOL ermöglicht scharfes Sehen in der Ferne wie monofokale IOL. Das Sehen im Intermediärbereich ist besser als mit einer monofokalen IOL. Außerdem ist bei einigen Patienten auch das Lesen von Zeitungen und Buchdruck bei guten Lichtverhältnissen möglich. Das Blended-Vision-Modell garantiert das Lesen von Büchern und Zeitungen sowie das ungestörte Sehen in der PC-Distanz und für die Ferne. Daher ist diese IOL vergleichbar mit einer Low-Add-EDoF-IOL.

Schlussfolgerung: AcrySof Vivity Blended Vision ist eine sehr interessante Alternative zu diffraktiven multifokalen IOL, wenn Patienten photopische Phänomene nicht akzeptieren, aber auf PC-Entfernung arbeiten und ein Buch oder eine Zeitung ohne Lesebrille lesen möchten. Das Lesen von Kleingedrucktem ist jedoch nicht möglich.