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36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

10.02. - 12.02.2022, Dortmund

Recycling von Medizinprodukten – warum es sich doch lohnt

Meeting Abstract

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  • Sven Grieger - Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS, Alzenau

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 36. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund, 10.-12.02.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgii11

doi: 10.3205/22dgii11, urn:nbn:de:0183-22dgii117

Veröffentlicht: 10. Februar 2022

© 2022 Grieger.
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Gliederung

Text

Gesellschaftlicher Druck und zunehmende Konkretisierung gesetzlicher Anforderungen im Hinblick auf effektive Kreislaufwirtschaftskonzepte stellen auch das Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen. Für dort in großen Mengen eingesetzte Einmalartikel aus hochwertigen Materialien sind bislang keine nennenswerten Ansätze zum stofflichen Recycling umgesetzt. Das Fraunhofer IWKS kooperiert mit dem IRED Institut für Recycling, Ökologie und Design, um im Gesundheitssektor systematisch Möglichkeiten der Circular Economy zu untersuchen und praktikable Lösungen zu entwickeln.

Im Vortrag werden die Ergebnisse der bisherigen Aktivitäten vorgestellt: In einem Industrieprojekt erfolgte die Entwicklung und praktische Erprobung eines Rücknahmesystems für Eimalinstrumente aus Edelstahl. In einem internen Forschungsprojekt wurden kürzlich wesentliche Produktströme im Gesundheitswesen identifiziert und resultierende Rohstoffpotentiale ausgewertet. Durch Priorisierung von Wertstoffströmen und Ableitung von strategischen Maßnahmen wurden weitere Projektaktivitäten konkretisiert. Zusätzlich erfolgte eine Akzeptanzanalyse von potentiellen Nachhaltigkeitsaktivtäten, insbesondere der Recyclingmöglichkeiten im Gesundheitswesen in der Region bayerischer Untermain. Aus Interviews mit Experten und Entscheidern aus den Bereichen Klinik, Krankenhausgesellschaft, Behörde für Abfallwirtschaft bzw. Abfallrecht, Arztpraxis sowie der Recyclingwirtschaft wurden die Randbedingungen für eine erfolgreiche Implementierung von Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft abgeleitet.

Es erfolgt ein Ausblick auf künftige Projekte. Es ist u.a. ist geplant, neben medizinischen Einmalprodukten auch intensiv deren Verpackungsmaterialien in eine hochwertige stoffliche Verwertung zu überführen. Abschließend wird auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit hingewiesen. Diese sind beispielsweise die Bündelung von Abfallströmen, die Bildung von Forschungskooperationen oder die gemeinsame Entwicklung von Lösungen für flächendeckende und kostengünstige Rücknahme- und Recyclingsysteme.