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35. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

25.02. - 27.02.2021, Dortmund (Online-Konferenz)

Zukunftsglaube in der Pandemie – ein Rückblick auf die Goldene Zeit der Medizin

Meeting Abstract

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  • Ronald D. Gerste - Gaithersburg/USA

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 35. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Dortmund [online], 25.-27.02.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dgii08

doi: 10.3205/21dgii08, urn:nbn:de:0183-21dgii086

Veröffentlicht: 25. Februar 2021

© 2021 Gerste.
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Gliederung

Text

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzte ein Innovationsschub ein, der das Leben der Menschen nachhaltig veränderte - und den man mit einigem Recht als eine Geburt der Moderne bezeichnen kann. Mit dem Aufkommen der Telegrafie wurde Echtzeit-Kommunikation und auch beinahe ‚Live‘-Berichterstattung möglich – die Medien, die heute in nie dagewesenem Ausmaß unser Leben bestimmen, standen vor einer Revolution. Fast gleichzeitig verschuf die Eisenbahn den Menschen eine ungeahnte, beinahe grenzenlose Mobilität – an die wir im Frühjahr 2021 nur wehmütig zurückdenken können.

Besonders dramatisch waren indes die Fortschritte in der Medizin: Anästhesie und Antisepsis wurden eingeführt, die Epidemiologie erlebte ihre Geburtsstunde, Wirkstoffe gegen die großen Seuchen und das Händewaschen als ein Grundbaustein in der Prophylaxe der Keimübertragung kamen auf. Prägend waren Persönlichkeiten wie Ignaz Semmelweis und Joseph Lister, wie Robert Koch und Emil von Behring.

Diese epochalen Durchbrüche erfolgten in einer Epoche, in der Pandemien und Epidemien beinahe alltäglich waren. Das Zeitalter wurde vor allem von Cholera, Diphtherie und Tuberkulose geprägt. Doch diese Infektionskrankheiten hemmten Forscherdrang und Lebensfreude nicht. Ein bedeutender späterer Chirurg, Ferdinand Sauerbruch, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, also mitten in unserer Saga, geboren wurde, schrieb später rückblickend auf seine Jugendjahre: „1875 kam ich in Barmen zur Welt. Der Zeit, in der ich geboren wurde und in der ich aufwuchs, wäre die Lebensangst der heutigen völlig unverständlich gewesen.

Der Vortrag entführt in eine Epoche von Pandemien, doch ohne Lockdown – als Seuchen den Fortschritt wie den steigenden Wohlstand und vor allem den Zukunftsglauben nicht aufhalten konnten. Selbst wenn sie Opfer auch unter den ganz großen Namen forderten. Wie den Begründer der modernen Ophthalmologie…