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Refraktiver und diffraktiver Überblendvisus bei Implantation von multifokalen Intraokularlinsen zur Presbyopie-Korrektur
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Veröffentlicht: | 18. Juni 2020 |
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Hintergrund: Die Presbyopie-Korrektur mit multifokalen Intraokularlinsen ((M)IOL) verursacht photopische Phänomene. Ein Ansatz zur Reduktion photopischer Phänomene könnte der Überblendvisus mit refraktivem sowie diffraktivem EDoF IOL bzw. MIOL sein.
Methoden: Wir haben im Rahmen unseres Qualitätsmanagements bei der Implementierung neuer IOL-basierter Presbyopie-Korrekturtechniken Überblendvisus Ansätze mit den neuesten diffraktiven und refraktiven IOL analysiert und mit klassischen bilateralen refraktiven und diffraktiven MIOL-Implantationen verglichen (LARA / LISA, Fine Vision Triumf EDoF trifokal / Fine Vision trifokal POD F GF, Panoptix, Symfony / LISA, Oculentis Comfort MF15 / MF 30, Oculentis MF 15 / MF 15). Defokuskurven, Halo und Glare sowie Kontrastsensitivität wurden bewertet.
Ergebnisse: Diffraktiver Überblendvisus führte zu einer besseren Defokuskapazität, nahezu gleicher Kontrastsensitivität und weniger Halo und Glare als die bilaterale trifokale MIOL-Implantation. Refraktiver Überblendvisus führte im Vergleich dazu zu reduzierten Defokuskurven, jedoch deutlich weniger Halo und Glare und einer besseren Kontrastsensitivität als bilaterale trifokale MIOL-Implantation oder diffraktiver Überblendvisus.
Schlussfolgerung: Patienten, die ohne Brille Kleingedrucktes lesen wollen, müssen vor der Operation darüber informiert werden, dass sie mehr photopische Phänomene akzeptieren müssen. Wenn sie nach der MIOL-Implantation so gut wie keine photopischen Phänomene erleben wollen, müssen sie akzeptieren, dass das Lesen von Kleingedrucktem ohne Brille nicht möglich sein wird. Die größte Defokuskapazität wird durch die kombinierte Implantation von diffraktivem EDoF und trifokalem MIOL erreicht.