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34. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

13.02. - 15.02.2020, Mainz

Viskokanaloplastik ab interno mit dem Visco 360/OMNI-System: Dreijahresergebnisse

Meeting Abstract

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  • Simon Ondrejka - Köln
  • N. Körber - Köln

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 34. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie. Mainz, 13.-15.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20dgii27

doi: 10.3205/20dgii27, urn:nbn:de:0183-20dgii276

Veröffentlicht: 18. Juni 2020

© 2020 Ondrejka et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Viskokanaloplastik ist ein nicht filtrierendes glaukomchirurgisches Verfahren. Ihre Wirkungsweise ist die Sondierung und Aufdehnung der Funktionseinheit Schlemmscher Kanal inklusive des Trabekelmaschenwerkes und der skleralen Kollektorgefäße. Bei der ab-interno-Methode werden diese Schritte von der Vorderkammer aus durchgeführt. Für diese minimal invasive Viskokanaloplastik wurde das Visco 360/OMNI System entwickelt. Bis-zu-Dreijahresergebnisse dieser Operationsmethode werden vorgestellt.

Methode: Bei 183 Augen von 102 Patienten wurde eine Viskokanaloplastik ab interno mit dem Visco 360/OMNI System durchgeführt. Bei 22 Augen als stand alone Prozedur (2 phak, 20 pseudophak), bei den Übrigen als kombinierter Eingriff mit Katarakt-Operation. Eingeschlossen wurden Patienten mit vorliegendem moderatem chronischem Offenwinkelglaukom und Unverträglichkeit der antiglaukomatösen Therapie, oder deren unzureichende Wirksamkeit. Die Augeninnendruckwerte (IOD) wurden applanatorisch präoperativ ohne Medikamenten wash out ermittelt, und postoperativ zum Monat 1,3,6,9,12,15,18,21,24,30,36 gemessen.

Ergebnis: Präoperativ wurde ein IOD Mittelwert von 21,7 mmHg (Stab 6,6, n=183) gemessen, während im Durchschnitt 2,1 (Stab 0,98, n=183) drucksenkende Medikamente pro Auge verabreicht wurden. Einen Monat nach der Operation wurde ein IOD von 14,5mmHg (Stab 3,36, n=177), nach 3 Monaten 13,9 mmHg (Stab 3,0, n=159), nach 6 Monaten 13,8 mmHg (Stab 3,26, n=148), nach 9 Monaten 14,1 mmHg (Stab 3,15, n=122), nach 12 Monaten 14,3 mmHg (Stab 2,64, n=125), nach 15 Monaten 14,2 mmHg (Stab 2,95, n=82), nach 18 Monaten 15,1 mmHg (Stab 2,95 n=82), nach 21 Monaten 14,7 mmHg (Stab 2,81, n=62), nach 24 Monaten 14,9 mmHg (Stab 3,4 n=59), nach 30 Monaten 14,9 mmHg (Stab 3,4, n=44) und nach 36 Monaten 15,7 mmHg (Stab 5,56, n=31) ermittelt. Die antiglaukomatöse Medikation verringerte sich im Nachbeobachtungsraum auf 0,4 (Stab 0,9, n=183) Medikamente pro Auge. Bei 78% der Patienten war keine Medikation mehr notwendig.

Schlussfolgerung: Die Kanaloplastik ab interno mit dem Visco 360/OMNI System stellt aus unserer Sicht ein sicheres, gewebeschonendes, und vor allem hinsichtlich der IOD Senkung und Medikamentenreduktion ein sehr wirksames Verfahren der mikroinvasiven Glaukomchirurgie dar. Diese Fallserie zeigt unsere Bis-zu-Dreijahresergebnisse.