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In-vitro-Abbildungsqualität mit aberrationskorrigierenden Intraokularlinsen
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Veröffentlicht: | 18. Juni 2020 |
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Hintergrund: Bestimmung der in vitro Abbildungsqualität drei verschiedener IOLs in zentrierter und dezentrierter Position.
Methode: Eine aberrationsfreie IOL (409 MP, Zeiss) wurde in einem Versuchsaufbau mit zwei aberrationskorrigierenden IOLs (Primus HD, Ophthalmo Pro und ZCB00, Johnson&Johnson) verglichen. Die Strehl-Ratios wurden bei einer Pupillenöffnung von 4,5 mm bestimmt. Hornhautmodelle mit einer sphärischen Aberration von 0,1 μm, 0,2 μm und 0,28 μm wurden verwendet. Kombinationen aller Hornhautmodelle mit allen drei IOLs wurden für eine Dezentrierung von bis zu 0,5 mm in 0,1 mm Schritten ausgewertet.
Ergebnis: Bei perfekter Zentrierung und Verwendung einer Hornhaut mit einer sphärischen Aberration von 0,1 μm zeigen alle drei Linsentypen eine ähnliche Abbildungsqualität. Unter Verwendung einer Hornhaut mit einer sphärischen Aberration von 0,2 μm zeigten die aberrationskorrigierenden IOLs eine bessere Abbildungsqualität, wobei die Primus HD der ZCB00 leicht überlegen war. Bei zunehmender Dezentrierung zeigte die 409 MP einen stabilen Verlauf, während die Primus HD und die ZCB00 eine stetige Abnahme der Abbildungsqualität zeigten. In Bezug auf die zu erwartende Dezentrierung von 0,2 - 0,4 mm einer IOL in vivo wird der anfängliche Vorteil der aberrationskorrigierenden Linsen nahezu ausgeglichen. Bei einer Hornhaut mit einer hohen sphärischen Aberration von 0,28 μm zeigte die ZCB00 die beste Abbildungsqualität, die Unterschiede zu den Vergleichslinsen waren gering.
Schlussfolgerung: Die präoperative Kenntnis der sphärischen Aberration der spezifischen Hornhaut und jeweiliger Dezentrierungsempfindlichkeit der verschiedenen Linsendesigns ist eine Voraussetzung für die Optimierung der Linsenauswahl.