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Im Januar 2020 wurde wieder die traditionelle DGII-, BVA-, BDOC-, DOG-Umfrage unter den deutschsprachigen Ophthalmochirurgen durchgeführt. Zur Tagung der DGII werden die ersten Hochrechnungen präsentiert. Endgültige Druckfassungen erscheinen anschließend im Kongressband der DGII und in der „Ophthalmo-Chirurgie“ im Kaden-Verlag. In diesen Organen sowie auf der Homepage der DGII können Sie die Ergebnisse der letzten Jahre einsehen.

Da bei Drucklegung die aktuellen Zahlen noch nicht vorliegen, werden aus den o. g. Medien die Daten des Vorjahrs zusammengefasst: Die Angaben von 234 Operationszentren (46 aus Hauptabteilungen und 205 von niedergelassener Kollegen) mit zusammen 664 Operateuren zu den Operationszahlen aus dem Jahr 2018 konnten ausgewertet werden. Die Teilnehmerquote lag bei etwa 26%. Zusammen wurden 979.257 intraokulare Eingriffe erfasst, das sind 13% mehr als im Vorjahr. Davon waren 518.745 intravitreale Makulatherapien (IVOM, 53,0%), 366.411 Kataraktoperationen (37,4%), 39.045 Pars-plana-Vitrektomien (4,0%), 27.174 refraktive Operationen (2,8%), 22.394 invasive Glaukomoperationen (2,3%) und 5.488 (0,6%) Keratoplastiken. 47 der 234 Zentren (20%) waren öffentliche Kliniken. Trotz etwas geringerer Teilnehmerzahl als im Vorjahr wurden in allen Prozeduren mehr Operationen als im Vorjahr durchgeführt. Der relative Anteil der Kataraktoperationen hat von 42% auf 37% abgenommen. Im Jahr 2018 wurden 518.745 intravitreale Makulatherapien (IVOM) durchgeführt. Das waren 53% aller intraokularen Operationen, so viel wie nie zuvor. Davon wurde insgesamt 199.504 mal Avastin® injiziert (ausgeeinzeltes Bevacizumab; 39%). 103.234 mal wurde Eylea® (Aflibercept, 20%) injiziert; 98.751 mal Lucentis® (Ranibizumab, 19%); 42.477 mal ausgeeinzeltes Aflibercept (8%), 28.021 mal ausgeeinzeltes Ranibizumab (5%), 11.655 mal Ozurdex® (2%), und 2.190 mal andere Medikamente. 366.411 Kataraktoperationen wurden erfasst. Der relative Anteil der Kataraktoperationen an allen hier erfassten intraokularen Operationen ist auf 37% zurückgegangen. Das Verhältnis IVOM–Katarakt lag bei 1,4 zu 1. 43.081 dieser Operationen (12%) erfolgten stationär und 320.097 (88%) ambulant. 45% der operativen Zentren bevorzugten die Implantation mit vorbereiteten Injektoren („Pre-Loaded“), 55% bevorzugten resterilisierbare Injektorsysteme. 15.857 der implantierten Linsen (4,3%) waren torisch und 10.818 (3,0%) multifokal, davon waren jeweils 4.171 (1,6%) torisch-multifokale. 6.238 (1,7%) waren Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktoperationen. 39.045 Pars-Plana-Vitrektomien wurden erfasst, 22% mehr als im Vorjahr, das Verhältnis von Kataraktoperationen zu Pars-Plana-Vitrektomien lag 2019 bei 9 zu 1, in den Jahren davor lag es bei 12:1. In den ophthalmologischen Hauptabteilungen wurden im Median 569 PPV durchgeführt. 54 Zentren niedergelassener Kollegen (29%) führten PPV durch, davon 39 (21%) ambulante und 29 (16%) stationäre. Von den 7.067 PPV niedergelassener Kollegen wurden 2.160 (31%) ambulant durchgeführt und 4.097 (69%) stationär. Die Zahl der PPV lag bei den Niedergelassenen zwischen 1 und 1.530, im Median 41 pro Jahr. 16 der 54 Zentren Niedergelassener operierten zwischen 1 und 20 PPV im Jahr.Für das Jahr 2018 wurden 27.174 refraktive Operationen erfasst. Das Verhältnis von Kataraktoperationen zu allen refraktiven Eingriffen lag bei 14:1. Von den 27.174 refraktiven Operationen waren 19.112 Lasereingriffe an der Hornhaut, davon erfolgten 6.142 mit Femtosekundenlaser-assistierter Ablation des Flaps (32%), 4.056 (21%) waren LASIK, der Flap wurde mit einem Keratom präpariert und 3.428 (18%) Eingriffe mit dem Excimerlaser ohne Präparation eines Flaps (LASEK oder PRK). Weitere 5.486 Operationen (29%) waren Femtosekundenlaser-Lentikelextraktionen (ReLEx®, SmiLE) (Abbildung 12). An 91 Zentren wurden zusammen 5.330 refraktive Linsenaustausche vorgenommen. Diese entsprechen 1,4% von allen 371.741 Linsenoperationen. An 53 Zentren wurden zusammen 2.498 phake IOL implantiert. Es erfolgten 224 andere refraktive Operationen, z.B. limbale Inzisionen separat von einer Linsenoperation. 22.394 skleraeröffnende oder laserphotokoagulative Glaukomoperationen wurden für das Jahr 2018 angegeben, davon waren 6.454 (29%) fistuliernde Operationen (z. B. Trabekulektomie), 6.303 (28%) Operationen ohne subconjunkivale Fistulation im Bereich des Schlemm‘schen Kanal und 7.046 Laserphotokoagulationen (31%). 2.591 Glaukomoperationen (12%) wurden nicht spezifiziert. Das Verhältnis der Kataraktoperationen zu Glaukomoperationen lag bei 16:1. Von den 22.394 Glaukomoperationen waren 5.363 (17%) Eingriffe der minimalinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS). Die absolute Zunahme der Glaukomoperationen in den letzten beiden Jahren um 44% – trotz rückläufiger Teilnehmerquote – könnte zahlenmäßig vorwiegend auf die „MIGS“ zurückzuführen sein. Dem entspricht auch der Zuwachs an Glaukomoperationen 2016–2018 nach den aktuellen Daten des statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2018 wurden mit der Umfrage 5.488 Keratoplastiken erfasst, davonwaren mindestens 2.823 (51%) Descemet-Transplantationen (DMEK). Das Verhältnis der Kataraktoperationen zu den Keratoplastiken lag bei 66 zu 1.

Literatur: siehe [1]