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33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

14. - 16.02.2019, Berlin

Prospektive Studie zur Bestimmung der Auswirkung eines Prostatakarzinoms auf den Augeninnendruck

Meeting Abstract

  • Marwan Al-Ithawi - Neubrandenburg
  • U. Holland - Neubrandenburg
  • A. Höh - London, Großbritannien
  • P. E. Ziem - Klinik für Urologie, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Neubrandenburg
  • E. Werle - Institut für Laboratoriumsdiagnostik, Mikrobiologie und Transfusionsmedizin, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Neubrandenburg
  • H. Höh - Neubrandenburg

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Berlin, 14.-16.02.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dgii077

doi: 10.3205/19dgii077, urn:nbn:de:0183-19dgii0774

Veröffentlicht: 1. März 2019

© 2019 Al-Ithawi et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Autoren konnten bereits in einer retrospektiven Fallserie an 22 Patienten zeigen, dass der Augeninnendruck nach radikaler Prostatektomie aufgrund eines Prostatakarzinoms sinkt. Die Ursache der Augeninnendruckveränderung ist bislang nicht bekannt. Ein Zusammenhang mit einem im Rahmen des Prostatakarzinoms vom Tumor oder dem umgebenden Gewebe sezernierter Faktor erscheint möglich. Diese prospektive Studie dient der Bestätigung der postoperativen Augeninnendruckveränderung bei Prostatakarzinompatienten, der Bestimmung eines Druckunterschieds im Vergleich zu gesunden Probanden und der Identifizierung möglicher Mediatoren der Augeninnendruckänderung.

Methode: Bei 32 Patienten mit Prostatakarzinom (alle Stadien) wird nach Glaukomausschluss beidseits der Augeninnendruck (Applanations- und Pascal-Tonometrie) vor der radikalen Prostatektomie sowie im Mittel 8 Tage nach der Operation in der Augenklink gemessen. In der Klinik für Urologie werden PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen), Blutdruck sowie Body Mass Index ermittelt. Zusätzlich werden diese Untersuchungen bei 32 Patienten einer gesunden, altersgematchten Vergleichsgruppe durchgeführt. Blutentnahmen erfolgen bei den Prostatakarzinompatienten vor und nach der Operation, und in der Vergleichsgruppe einmalig zum Untersuchungszeitpunkt. Es wird untersucht, ob sich der Augeninnendruck zwischen Patienten mit Prostatakarzinom und den Patienten einer Vergleichsgruppe unterscheidet. Des Weiteren wird ermittelt, ob sich systemisch messbare Faktoren zwischen Patienten mit Prostatakarzinom und der Vergleichsgruppe unterscheiden, und ob diese mit der Höhe des Augeninnendrucks und der IOD-Änderung bei den Prostatakarzinom-Patienten korrelieren.

Ergebnisse: Bis zum Tagungszeitpunkt im Februar 2019 werden wir in der Lage sein, die Ergebnisse der ersten Interims-Analyse vorzustellen.

Schlussfolgerung: Die Ursache der postoperativen Augeninnendruckänderung ist bislang nicht bekannt. Ein Zusammenhang mit einem im Rahmen des Prostatakarzinoms sezernierten Faktors erscheint möglich. Wir erwarten durch die Laboranalysen die Identifizierung potentieller Mediatoren.


Literatur

1.
Rademacher P. Mögliche Zusammenhänge zwischen Prostata-Karzinomen und temporärer Augendruckerhöhung. Der Ophthalmologe. 2012;4:377-8.
2.
Höh H, Ziem PE, Holland U. Augeninnendrucksenkung nach radikaler Prostatektomie bei Patienten mit diagnostiziertem Prostatakarzinom. Klin. Monatsbl. Augenheilkd. 2016;232(3):277-83.