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33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

14. - 16.02.2019, Berlin

Aktueller Stand und zukünftige Entwicklungen bei lamellären Keratoplastiken

Meeting Abstract

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  • Peter W. Rieck - Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 33. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Berlin, 14.-16.02.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19dgii070

doi: 10.3205/19dgii070, urn:nbn:de:0183-19dgii0700

Veröffentlicht: 1. März 2019

© 2019 Rieck.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die lamelläre Keratoplastik (LK) ist keine Erfindung aus neuerer Zeit, sondern wurde bereits ab den 1930er Jahren an verschiedenen Zentren durchgeführt. Aufgrund der enttäuschenden Visusergebnisse, wohl aufgrund der unzureichenden manuellen Präparationstechniken, wurde die Technik nicht weiter verfolgt. Die Einführung der Mikrokeratome für die refraktive Chirurgie in den 1980er Jahren und deren Adaptation für die lamelläre Keratoplastik führte zu einer zweiten Welle der LK. Insbesondere die Anwendung des Mikrokeratoms für die posteriore LK als DSAEK bedeutete einen großen Schritt in Richtung Ersatz der auch bei endothelialen Erkrankungen bisher üblichen perforierenden Keratoplastik.

Die 3. Entwicklungsstufe war dann die Anwendung des Femtosekundenlasers für die LK. Hatte man zunächst den vollständigen Ersatz aller bisherigen Techniken durch den Femtolaser angenommen, stellte sich bald heraus, dass der Laser überwiegend für die oberflächliche vordere LK geeignet ist und zumindest eine Hilfe bei der Präparation für die immer noch anspruchsvolle tiefe vordere LK darstellt. Im Bereich der posterioren LK ging die Entwicklung mit der zum derzeitigen Stand führenden Technik der DMEK eher wieder zur manuellen Handhabung zurück.

Weitere Entwicklungen: Großes Aufsehen erregte die letztjährige Publikation von Kinoshita et al. im N Engl J Med, in der über die funktionell erfolgreiche Injektion von humanen Endothelzellen in Augen mit bullöser Keratopathie berichtet wurde.

Wir berichten in dem Referat über einen eigenen Ansatz mit Züchtung funktionell aktiver humaner kornealer Endothelzellen (HCEC) auf einer von einer anderen HCEC-Zelllinie exprimierten extrazellulären Matrix.

Die Zellen der funktionell aktiven HCEC-Linie zeigten ein ideales Wachstum auf der von der anderen Linie sezernierten Matrix. Nur unter Zugabe eines Rho-Kinase-Inhibitors konnten auch funktionell gute Ergebnisse nachgewiesen werden. Nach Ausstanzen von 8 mm-„Implantaten“ aus dem Zellrasen zeigte sich eine zur präparierten humanen Spenderhornhaut vergleichbare Rollenbildung.

Schlussfolgerung: Nach anfänglichen Misserfolgen hat sich die LK, auch dank technischer Neuerungen, immer weiter, mit nun auch besseren funktionellen Ergebnissen, entwickelt. Bei der tiefen vorderen LK bestehen jedoch noch Möglichkeiten zur Vereinfachung der Technik. Die DMEK stellt inzwischen die ideale Lösung zur Behandlung endothelialer Erkrankungen dar. Die Bereitstellung von DMEK-Transplantaten aus gezüchteten Endothelzellen würde den Spenderbedarf deutlich reduzieren.