Artikel
Intraokulare Operationen – Aktuelle Zahlen aus der Jahresumfrage von DGII, DOG, BVA und BDOC
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 1. März 2019 |
---|
Gliederung
Text
Im Januar 2019 wurde wieder die traditionelle DGII-BVA-BDOC-DOG Umfrage unter den deutschsprachigen Ophthalmochirurgen durchgeführt. Zur Tagung der DGII werden die ersten Hochrechnungen präsentiert. Falls aus Ihrem Op-Team noch nicht geantwortet worden ist, bitten wir Sie herzlich um Ihre Teilnahme. Sie können den Fragebogen aus diesem Abstractheft vorne abtrennen, ausfüllen und anonym am Schalter abgeben. Endgültige Druckfassungen erscheinen anschließend im Kongressband der DGII und in der ‘Ophthalmo-Chirurgie‘ im Kaden-Verlag. In diesen Organen sowie auf der Homepage der DGII können Sie die Ergebnisse der letzten Jahre einsehen. Da bei Drucklegung die aktuellen Zahlen noch nicht vorliegen, werden aus den o.g. Medien die Daten des Vorjahrs zusammengefasst:
Im Jahr 2017 hatten 251 Operationszentren mit zusammen 665 Operateuren geantwortet, 46 aus Hauptabteilungen und 205 von niedergelassener Kollegen Zusammen wurden 867.821 intraokulare Eingriffe erfasst. Davon waren 430.636 intravitreale Makulatherapien (IVOM, 50%), 361.611 Kataraktoperationen (42%), 30.276 Pars-plana-Vitrektomien (3,5%), 22.229 refraktive Operationen (2,6%), 18.082 Glaukomoperationen (2,1%) und 4.987 (0,6%) Keratoplastiken.
Das Verhältnis von Kataraktoperationen zu IVOM lag bei 0,8:1. Bei 197.171 IVOM-Behandlungen (46%) wurde „Off-Label“ therapiert, bei 176.473 (41%) wurden offiziell zugelassene Medikamente appliziert, bei 55.206 IVOM (13%) wurde das Medikament nicht genannt. 150.122 mal wurde Avastin® injiziert (ausgeeinzeltes Bevacizumab; 35%), 90.692 mal wurde Eylea® (Aflibercept, 21%) injiziert; 76.546 mal Lucentis® (Ranibizumab, 18%); 28.359 mal ausgeeinzeltes Aflibercept (7%), 18.690 mal ausgeeinzeltes Ranibizumab (4%), 9 235 mal Ozurdex® (2%), bei 1.786 (0,4%) erfolgte die IVOM mit anderen Medikamenten.
Von den 361.611 Kataraktoperationen waren 5.407 Operationen (1,5%) Femtosekundenlaser-assistierte Kataraktoperationen. 17.291 der implantierten Linsen (4,8%) waren torisch und 11 357 (3,1%) multifokal, davon waren jeweils 4.864 (1,3%) torisch-multifokale. 9.299 Patienten wurden mit Monovision (Emmetropie am führenden und Myopie am nicht führenden Auge) operiert. Da dazu zwei Augen operiert werden, sind die Zahlen nicht direkt mit der Zahl der implantierten Presbyopielinsen vergleichbar, sondern können verdoppelt werden. Unter dieser Prämisse wurden 2017 etwa 30.733 Augen an der Presbyopie behandelt worden, das sind 8% aller Kataraktoperationen. Von diesen 30.733 Operationen erfolgten 12.055 (39%) mit multifokalen Linsen und 61% durch Monovisionsoperationen. Viele Kataraktoperationen erfolgten in Kombination von mehreren Anästhesietechniken. Auf die Frage nach der bevorzugten Anästhesietechnik gaben 137 Zentren (46% der Antworten) topische Anästhesieverfahren an, 114 Zentren (39%) Injektionen und 45 Zentren (15%) Rausch- oder ITN-Narkosen.
Es wurden 30.286 Pars-Plana-Vitrektomien (PPV) erfasst. Das Verhältnis von Kataraktoperationen zu Pars-Plana-Vitrektomien lag bei 12:1 Die jährlichen Operationszahlen lagen in den Hauptabteilungen zwischen 10 und 1.859, im Median bei 461.
22.229 refraktive Operationen wurden erfasst. Das Verhältnis von Kataraktoperationen zu refraktiven Eingriffen lag bei 16:1. Es gab 126 refraktive Zentren, in diesen wurden zwischen 1 und 2.350 refraktive Operationen im Jahr vorgenommen, im Median 31 pro Zentrum. Von den 22.229 refraktiven Operationen waren 15.307 Lasereingriffe an der Hornhaut, davon 12.792 Excimerlaser-assistierte Eingriffe (84%). Von den 15.307 Lasereingriffen an der Hornhaut erfolgten 5.896 mit Femtosekundenlaser-assistierter Ablation des Flaps (39%), 4.394 (29%) waren LASIK, der Flap wurde mit einem Keratom präpariert und 2.502 (16%) Eingriffe mit dem Excimerlaser ohne Präparation eines Flaps (LASEK oder PRK). Weitere 2.515 Operationen waren Femtosekundenlaser-Lentikelextraktionen (ReLEx®, SmiLE) (16%).
18.082 skleraeröffnende oder laserphotokoagulative Glaukomoperationen wurden angegeben. Davon waren 6.132 (34%) fistuliernde Operationen (z. B. Trabekulektomie), 5.673 (32%) Operationen am Schlemm'schen Kanal und 4.167 Laserphotokoagulationen (23%). 2.110 Gaukomoperationen wurden nicht spezifiziert. Das Verhältnis von skleraeröffnenden zu laserphotokoagulativen Glaukomoperationen lag bei 2,8:1. Das Verhältnis der Kataraktoperationen zu Glaukomoperationen lag bei 20:1. An den Zentren wurden zwischen 1 und 1.000 Glaukomoperationen durchgeführt, der Median lag bei 50/Jahr. Von den Glaukomoperationen waren 2.969 (17%) MIGS (minimalinvasive Glaukomchirurgie), von denen 2/3 (1.963) stationär und 1.006 ambulant durchgeführt worden sind.
Es wurden 4.987 Keratoplastiken erfasst. Davon waren mindestens 2.656 (53%) Descemet-Transplantationen (DMEK), bei einigen Bögen wurde nicht zwischen DMEK und perforierender KPL differnziert. Das Verhältnis der Kataraktoperationen zu den Keratoplastiken lag bei 73:1. An den Zentren wurden zwischen 1 und 442 Keratoplastiken durchgeführt, der Median lag bei 45/Jahr. 302 (6%) waren ambulante Operationen.