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Einfluss eines suprachoroidalen Mikrostents auf die Vorderkammertiefe
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Veröffentlicht: | 22. Februar 2018 |
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Hintergrund: Die Implantation eines suprachoroidalen Glaukomstentimplantates (CyPass, Alcon) bei Patienten mit primär chronischem Offenwinkelglaukom (PCOWG) führt zu einer Senkung des intraokularen Drucks (IOD) mit Reduktion der topischen Therapie. In dieser retrospektiven Untersuchung wurden Veränderungen der Vorderkammertiefe sowie der Refraktion überprüft.
Methoden: Bei 17 Patienten (Alter 72±8,1 Jahre) mit alleiniger CyPass-Implantation (n=13, Gruppe 1) und kombinierter CyPass-Implantation und Kataraktoperation (n=4, Gruppe 2) erfolgte die Auswertung der Vorderkammertiefe mittels SD-OCT (Cirrus, Zeiss Meditec) sowie die Bestimmung des sphärischen Äquivalents (SÄ) präoperativ und postoperativ nach 3 Tagen, 2 Wochen und 6-17 Wochen.
Ergebnisse: Bei allen Patienten zeigte sich in beiden Gruppen eine Vorderkammerabflachung um 0,41 mm (p<0,05) von präoperativ im Mittel 3,05±0,39 mm auf postoperativ 2,64±0,57 mm. Nach 8±3,5 Wochen kam es wieder zu einer Vorderkammervertiefung auf 2,79±0,37 mm. Durch die Vorderkammerabflachung änderte sich das mittlere SÄ von -0,18 auf -1,27 Dioptrien (p<0,05). Bei zusätzlicher Kataraktoperation kam es zu einer stärkeren Myopisierung auf im Mittel -2,25 Dioptrien. Bezüglich des Alters und der Bulbuslänge gab es keinen signifikanten Einfluss auf die Vorderkammerabflachung.
Schlussfolgerungen: Nach Implantation eines suprachoroidalen Glaukomstentimplantates kann neben einer Senkung des IOD eine vorübergehende postoperative Vorderkammerabflachung und Myopisierung auftreten. Der Patient sollte hierüber präoperativ aufgeklärt werden und eine postoperative Brillenanpassung ist frühestens nach 3 Monaten zu empfehlen.