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Sekundäre Intraokularlinsenimplantation nach Keratoplastik bei Fusarienkeratitis
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2017 |
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Hintergrund: Keratomykosen stellen eine therapeutische und chirurgische Herausforderung dar. Meist handelt es sich um Kontaktlinsenträger/innen. Bei fehlendem Ansprechen der lokalen antimykotischen Therapie ist die große perforierende Keratoplastik/Rekeratoplastik die ultima ratio zum Bulbuserhalt. Oft entwickeln die Patienten bei ausgeprägter Iritis und mehrfache Vorderkammerspülungen mit Medikamentenapplikation eine rasch progrediente Katarakt, die suffizient operativ versorgt werden muss.
Methoden: Wir berichten über 1 Patienten und 3 Patientinnen mit einer Kataraktentwicklung im Rahmen einer Fusarienkeratitis bzw. der erforderlichen Keratoplastik.
Ergebnisse: Der präoperative Visus betrug HBW bzw. FZ. Nach 2,2 – 3,0 mm sklerokornealer Inzision am Rande der großen sklerokornealen Transplantate und Implantation von sklernahtfixierten oder sulkusgestützten Intraokularlinsen stieg der Visus signifikant auf im Median 0,3 an (Spanne: zwischen 0,1 und 0,4). Eine Patientin entwickelte 3 Tage nach Intraokularlinsenimplantation eine endotheliale Transplantatreaktion, die sich mit lokalen und systemischen Steroiden beherrschen ließ. Die 3 anderen Patienten wurden perioperativ mit Myfortic oder Cellsept und systemischen sowie lokalen Steroiden abgeschirmt, was eine Transplantatreaktion verhinderte.
Schlussfolgerung: Eine sekundäre Intraokularlinsenimplantation oder Kataraktchirurgie mit Intraokularlinsenimplantation lohnt sich auch nach Keratoplastik bei schwerer Keratomykose. Auf eine systemische und lokale Immunsuppression sollte geachtet werden. Die Autoren haben keine finanziellen Interessen.