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31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII) (DGII)

16.02. - 18.02.2017, Dortmund

Nahtlose intrasklerale Fixation einer 3-teiligen IOL für die Behandlung komplexer Bulbusverletzung mit Linsenluxation und Netzhautablösung: ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • Lyubomyr Lytvynchuk - Gießen
  • C. Papadopoulu - Gießen
  • B. Lorenz - Gießen

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Dortmund, 16.-18.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgii140

doi: 10.3205/17dgii140, urn:nbn:de:0183-17dgii1406

Veröffentlicht: 15. Februar 2017

© 2017 Lytvynchuk et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Korrektur der posttraumatischen Katarakt ist in Fällen komplexer Bulbusverletzung mit Linsenluxation und Netzhautablösung immer eine Herausforderung. Unser Ziel ist, die nahtlose intrasklerale Fixation einer 3-teiligen Linse (IOL) für die Behandlung einer posttraumatischen Linsenluxation und Netzhautablösung zu präsentieren.

Methoden: Ein 25-jähriger Patient stellte sich mit einer Skleraruptur am oberen Quadrant des linken Auges vor. Die Ruptur verlief limbusparallel 2 mm von Limbus entfernt und war 16 mm lang. Es bestanden ein Choroidea- und Glaskörper-Prolaps, eine Linsenluxation, ein Irisdefekt, eine Netzhautablösung, eine Glaskörper- und eine submakuläre Blutung. Die operative Versorgung erfolgte in drei Schritten: 1. Primärer Wundverschluss mit Skleranaht nach Reposition intraokulares Gewebes am Aufnahmetag; 2. Kombinierte pars plana Vitrektomie (PPV) mit intraskleraler IOL-Fixation (Acrysof MA60AC, Alcon Lab., USA), Irisplastik und Silikonölendotamponade am dritten Tag; 3. Silikonölentfernung. Bewertet wurden die prä- und postoperative best korrigierte Sehschärfe (BCVA), der Augeninnendruck (IOP) sowie die Position der IOL und des Silikonöls (5000 cS).

Ergebnisse: Die Nachbeobachtungszeit betrug 3 Monate. Die präoperative BCVA war Lichtwahrnehmung und der Augeninnendruck lag unter 2 mmHg. Nach der Silikonölentfernung stieg die postoperative BCVA auf Fingerzählen und der Augendruck betrug 14 mmHg. Nach der kombinierten PPV zeigte sich die IOL gut zentriert bei stabiler Position in der Hinterkammer. Die IOL diente als Barriere zwischen dem vorderen und hinteren Augenabschnitt und damit verhinderte die Migration des Silikonöls in die Vorderkammer. Es traten keine intraoperativen Komplikationen auf.

Schlussfolgerungen: Die nahtlose intrasklerale IOL-Fixation erlaubt eine gute IOL-Zentrierung und wirkt als Barriere zwischen Vorder- und Hinteraugenabschnitt, die für die Silikonölendotamponade erforderlich ist. Die intrasklerale IOL-Fixation sollte bei der Behandlung einer posttraumatischen Aphakie nach komplexem Augentrauma in Erwägung gezogen werden.