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Irvine Gass Syndrom: Aktuelle Strategien zur Prävention und Therapie
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2017 |
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Ein postoperatives zystoides Makulaödem (PZMÖ) mit Visusminderung nach Katarakt-Operation tritt nach Phakoemulsifikation und moderner Kleinschnitt-Technik in 0,2 - 2,35% der Fälle auf.
Risikofaktoren sind hierbei neben Alter und männlichem Geschlecht Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus ohne oder mit Retinopathie, epiretinale Fibrogliose, Uveitis, retinaler Venenverschluss, operativ sanierte Netzhautablösung sowie intraoperative Komplikationen während der Kataraktextraktion. Die Prognose ist ohne Vorerkrankungen mit einer Spontanheilungsquote von ca. 80% gut, bei Vorliegen von Risikofaktoren ungünstiger.
Eine Prophylaxedes PZMÖ ist vor allem bei Vorliegen von Risikofaktoren durch Gabe von lokal applizierten Steroiden und /oder nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSA), die an unterschiedlichen Stellen der Prostaglandin-Kaskade angreifen und deshalb synergistisch wirken können, indiziert. Die NSA sind hierbei den Steroiden vorzuziehen.
Als Therapie eines PZMÖ ist aufgrund des eher günstigen Spontanverlaufs eine wenig agressive Stufentherapie angezeigt:
1. Zunächst empfiehlt sich eine Kombinationstherapie aus lokalen nichtsteroidalen Antiphlogistika und Steroiden. Systemisch können auch Carboanhydrasehemmer (Acetazolamid) eingesetzt werden. Für die systemische Gabe von Steroiden ist keine Evidenz nachweisbar.
2. Bei nicht ausreichendem Ansprechen dieser Therapie ist als nächste Stufe eine parabulbäre subtenonale Steroidinjektion zu empfehlen.
3. Bei Persistenz des zystoiden Makulaödems ist eine intravitreale Gabe von Steroiden angezeigt. Nach Injektion von VEGF-Inhibitoren ist nur in Einzelfällen von Erfolgen berichtet worden.
Eine operative Therapie durch Vitrektomie ist nur bei Vorliegen zusätzlicher anatomischer Veränderungen, die iatrogen entstanden sind (Glaskörperprolaps bzw. -einklemmung, retinierte Linsenreste) oder vorbestanden (epiretinale Fibrogliose, ausgeprägte vitreomakuläre Traktion) haben.