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Größere vertikale Schussabstände verbessern die Qualität von Femtosekundenlaser-erzeugten Kapsulotomien
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2017 |
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Fragestellung: Es werden die Auswirkungen der Laserkapsulotomie-Einstellungen auf die Schnittqualität bei der Femtosekundenlaser-assistierten Katarakt-Chirurgie untersucht.
Methodik: Es wurden zwei verschiedene Lasersettings verglichen. In der ersten Gruppe (n=50) wurden die regulären Standardeinstellungen verwendet (Inzisionstiefe: 600 µm, Pulsenergie: 4 µJ, horizontaler Schussabstand: 5 µm, vertikaler Schussabstand: 10 µm, Behandlungszeit: 1,2 Sekunden). In der zweiten Gruppe (n=50) wurde der vertikale Schussabstand erhöht (vertikaler Schussabstand: 15 μm, Behandlungszeit: 1,0 Sekunden). Mittels Lichtmikroskopie wurde die Schnittqualität der Kapselkanten bewertet. Die Größe und Anzahl der Anhaftungen (=fehlplazierte Laserschüsse, die einen zweiten Schnitt der Kapsel, mit hohem Risiko für Risse, bilden) wurden mit einem speziellen Scoring-System maskiert untersucht. Die beiden Gruppen wurden mittels Mann-Whitney U-Test verglichen.
Ergebnisse: Die Kataraktoperation wurde in allen Augen erfolgreich durchgeführt und es traten keine Einrisse der vorderen Linsenkapsel während der Behandlung auf. Histologisch wurden signifikant weniger Anhaftungen mit den neuen Kapsulotomie-Lasereinstellungen beobachtet. Der mittlere Score der Anzahl und Größe der Anhaftungen war in dieser Gruppe signifikant niedriger als bei der Gruppe mit den Standardeinstellungen (p <0,001).
Schlussfolgerungen: Diese neuen Lasereinstellungen führten zu einer verbesserten Schnittqualität und zu einer verringerten Anzahl an Anhaftungen. Diese Modifikationen haben großes Potenzial, das Risiko für radiäre Kapselrisse in der Femtosekundenlaser-assistierten Kataraktchirurgie zu reduzieren. Mit den neuen Einstellungen wurden in weiteren 500 Augen keine Anhaftungen unter dem Operationsmikroskop beobachtet und es traten keine Kapselrisse auf.