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31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII) (DGII)

16.02. - 18.02.2017, Dortmund

4 Jahre fs-laser-assistierte Kataraktchirurgie mit dem Victus Laser

Meeting Abstract

  • Peter Hoffmann - Castrop-Rauxel
  • C. Lindemann - Castrop-Rauxel
  • A. Zimmermann - Castrop-Rauxel
  • M. Abraham - Castrop-Rauxel

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 31. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Dortmund, 16.-18.02.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgii104

doi: 10.3205/17dgii104, urn:nbn:de:0183-17dgii1044

Veröffentlicht: 15. Februar 2017

© 2017 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Vorstellung der Ergebnisse, Komplikationsquoten und Vorteile des fs-Lasers „Victus“ sowie Differenzierung von Wunschdenken und Realität.

Methoden: Seit Juli 2012 wurden alle perioperativen Daten der fs-Laser-assistierten Kataraktchirurgie (FLACS) dokumentiert. Postoperative Daten wie Hornhautparameter, Visus, Refraktion, Wellenfrontfehler usw wurden bei allen Patienten, zwischen 07/2012 und 09/2013 sowie ab 09/2014 ebenfalls dokumentiert. Insgesamt wurden bis Ende Oktober 2016 1464 Eingriffe mit dem Laser durchgeführt, davon 1352 Katarakt. Aus einer Qualitätssicherungsmaßnahme wurden 140 manuelle operierte Augen zu Vergleichen herangezogen. Für die antiastigmatischen Keratotomien wurde ein eigenes stufenloses Nomogramm entwickelt.

Ergebnisse: OP-Zeiten („tip time“), BSS-Verbrauch u.s.w. unterschieden sich nicht wesentlich von der manuellen Phako. Einige Parameter der Ergebnisqualität (Hornhautquellung, Endothelverluste, langfristige Konsistenz der IOL-Position axia, lateral und tilt) sind mit dem fs-Laser statistisch etwas besser. Die Komplikationsquoten sind in Hinblick auf Kapselrupturen (0,2%) identisch mit der manuellen Phako; radiäre Einrisse der Kapsulotomie sind etwas häufiger (0,9%). Abbruch wegen technischer Ursachen (Vakuumverlust oder Laserprobleme) trat in 0,6% d.F. auf. Die Rate an Irvine-Gass-Syndromen lag mit 1.7% im Rahmen des üblichen. Bei der Korrektur mäßiger Astigmatismen bis etwa 2 dpt (Hornhautebene) erreicht der Laser eine Vorhersagegenauigkeit (Betrag des Fehlervektors) von 0.62 ± 0.37 dpt, was nah an einer Vergleichsgruppe mit torischen IOL (0.50 ± 0.37 dpt) liegt.

Schlussfolgerung: Der Femtosekundenlaser Victus ist bezüglich der Ergebnisqualität keine Revolution in der Katarakt-Chirurgie. Einige Bausteine der Ergebnisqualität können messbar verbessert werden, obgleich die Differenzen einzeln betrachtet nicht sehr groß sein mögen. Gerade in der refraktiven Katarakt-Chirurgie mit Premiumlinsen zählt jeder Vorteil, der in der Behandlungskette generiert werden kann. Die meisten relevanten Verbesserungen hängen mehr mit der Kapsulotomie als mit der Kernfragmentation zusammen. Laser-Keratotomien sind bei mäßigem Astigmatismus, insbesondere bei Achsenknick oder Asymmetrie eine echte Alternative zu torischen Linsen und eröffnen neue Möglichkeiten.