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30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

11.02. - 13.02.2016, Mannheim

Ethanolabrasio des Hornhautepithels bei rezidivierender Erosio corneae

Meeting Abstract

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  • Nhu Oanh Huynh - Berlin
  • S. Hiller - Berlin
  • C. Wirbelauer - Berlin

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 30. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Mannheim, 11.-13.02.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgii124

doi: 10.3205/16dgii124, urn:nbn:de:0183-16dgii1244

Veröffentlicht: 1. März 2016

© 2016 Huynh et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die rezidivierende Erosio corneae ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung der Hornhautoberfläche, die durch eine unzureichende Verankerung der Epithelzellen und der Basalmembran verursacht wird. Eine phototherapeutische Keratektomie (PTK) mit einem Excimer-Laser ist hierbei die Standardbehandlung. In dieser retrospektiven Untersuchung wurde die Effektivität und Sicherheit der Ethanolabrasio bei der rezidivierenden Erosio corneae untersucht.

Methode: Untersucht wurden 15 Augen von 14 Patienten (48 ± 13 Jahre) mit einer rezidivierenden Erosio, die durch eine Cogan-Dystrophie (n=4), Z.n. Trauma (n=9) oder andere Pathologien (n=2) verursacht wurden. Eine konservative Therapie konnte keine Befundbesserung erreichen. Zur Oberflächenbehandlung erfolgte eine Abrasio corneae mit Säuberung der Bowman-Membran und anschließende Ethanolapplikation (20%ige Lösung für 40 Sekunden). Postoperativ wurden Tränenersatzmittel für mindestens 3 Monate verabreicht. Prä- und postoperativ wurden Schmerzhäufigkeit, Schmerzdauer und Schmerzintensität erhoben.

Ergebnisse: Im Nachuntersuchungszeitraum von durchschnittlich 16 Monaten kam es bei allen Patienten zu einer deutlichen Besserung der Symptome. Eine vollständige Symptomfreiheit ohne Rezidiv wurde bei 64% der Patienten beobachtet. Knapp ein Drittel der Patienten gab postoperativ weiterhin Beschwerden an, allerdings deutlich seltener und mit geringerer Schmerzintensität und Schmerzdauer. Es kam zu keinen Komplikationen oder Wundheilungsstörungen.

Schlussfolgerung: Die Durchführung einer Ethanolabrasio ist eine einfache, effektive und sichere Methode zur Behandlung einer rezidivierenden Erosio corneae. Diese kann auch ohne Excimer-Laser eine Rezidivfreiheit in ca. 65% der Fälle erreichen.