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Welche Multifokallinse ist die beste?
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2015 |
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Hintergrund: Um die richtige Multifokallinse leichter auszuwählen zu können, ist neben einer guten Anamnese, die Kenntnis über die physikalischen Eigenschaften einer MIOL wichtig. Eine Maßzahl für die Defokuskapazität der verschiedenen Linsenmodelle liefert dabei das Integral unterhalb der Defokuskurve.
Material: Zunächst erfolgte bei allen Patienten 1-3 Monate postoperativ binokular, bei bester Fernkorrektur, die Ermittlung einer Defokuskurve. Die Fläche unterhalb der Defokuskurve von 265 untersuchten MIOL Patienten (13 verschiedene Modelle) wurde berechnet. Die Fläche zwischen einem Visus von 0.6 und 1.0 wurde dabei als 100% angesetzt. Betrachtet wurden die Grenzen zwischen 0,5 und -3,5 Defokus (Gesamtkapazität) sowie die Flächen für 0,5 bis -1 D (Ferne); -1 bis -2 D (Intermediär) und -2 bis -3,5 D (Nähe). Mit Hilfe eines Halosimulators erfolgte die subjektive Ermittlung der Intensität und die Grösse der photopischen Phänomene.
Ergebnisse: Die Trifokallinsen AT LISA, Tecnis MIOL 2.75 und MplusX zeigen (absteigend) die höchste Defokuskapazität und den besten Fernvisus. Im intermediärbereich zeigen die AT LISA, AMO Symfony sowie die Alcon Restor (blended Vision) und im Nahbereich Alcon Restor 3.0 D, Amo MIOL 4.0 und Mplus X die besten Ergebnisse. Am Halosimulator zeigen prinzipiell die MIOls mit einer geringen Nahaddition, einer Trifokalität, einer kleinen Pupille und bei kombinierter Implantation (low add & higher add) die geringsten photopischen Phänomene.
Schlussfolgerung: Anhand unserer Ergebnisse für die Sehleistung für verschiedene Entfernungen und der Halointensitäten lassen sich individuell die passende MIOL auswählen und die Akzeptanz gegenüber MIOL bei Patienten erhöhen.