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iStent inject zur minimalinvasiven kombinierten Katarakt- und Glaukomoperation
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Veröffentlicht: | 25. Februar 2015 |
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Hintergrund: Der iStent inject der Firma Glaukos der 2. Generation (GTS400) ist ein heparinbeschichtetes, nicht mehr L-förmiges, sondern gerades, 250µm langes Titanimplantat mit 4 je 50µm gebohrten Öffnungen. Das Vorgängermodell (GTS100) erhielt 2012 die FDA Zulassung. Das Titanimplantat schafft ab interno einen Abfluss durch das Trabekelmaschenwerk in den Schlemmschen Kanal und senkt minimalinvasiv filterkissenunabhängig den intraokularen Druck. Wir berichten unsere Ergebnisse.
Methoden: Unter gonioskopischer Kontrolle wurde nach Phakoemulsifikation und HKL-Implantation jeweils ein iStent inject im superioren und inferioren nasalen Trabekelmaschenwerk implantiert. Es handelte sich um Augen mit signifikanter Katarakt ohne Voroperationen und mit chronischem OWG. Die relevanten klinischen Parameter wurden standardisiert alle 4 Wochen bis 6 Monate postoperativ erfasst.
Ergebnisse: 10 Augen mit Glaukomanamnese seit 3,9 (± 3,8) Jahren wurden kombiniert operiert (mittleres Patientenalter 76,9 (± 4,3) Jahre). Die Gesichtsfelddefekte lagen bei einer mittleren MD von -8,7 (± 11,0) dB. Präoperativ lag die Tensio bei 23,9 mmHg (± 6,3 mmHg) und die Anzahl der Glaukomtherapeutika bei 2,1 (± 1,2). Spätpostoperativ zeigte sich eine Tensiosenkung um 31% auf 16,5 mmHg (± 1,9 mmHg) und eine Reduktion der Medikamente auf 0,3 (± 0,5). Der präoperative bestkorrigierte Visus lag bei 0,4 (± 0,3) und besserte sich auf cc 0,6 (± 0,1). Komplikationen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Nach kombinierter Kataraktoperation mit iStent inject konnte der Augeninnendruck um 31% gesenkt werden. Dieses Verfahren eignet sich besonders bei Frühstadien des OWG, Konservierungsmittelallergie und multimorbiden Patienten. Der Langzeiteffekt muss abgewartet werden.