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Drucksenkende Phakoemulsifikation – auch im Langzeitverlauf ein Mythos?
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Veröffentlicht: | 7. März 2012 |
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Fragestellung: Wird nach abgeschlossener Wundheilung der Augeninnendruck (IOD) mittels Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) auch weiterhin unterschätzt?
Methodik: Prospektive Studie bei 35 Patienten (72±10 Jahre) mit Phakoemulsifikation und icIOL-Implantation. Der IOD wurde mittels GAT und dynamischer Contour-Tonometrie (DCT) 1 Tag vor, 1–2 Tage post OP und 2–15 Monate nach der OP ermittelt. Alle GAT-Werte wurden nach der Dresdner CCT-Tabelle korrigiert.
Ergebnisse: Die Differenz GAT-DCT betrug präoperativ ∆IODpräoperativ=1,07±2,93 mmHg, ein bis zwei Tage nach OP ∆IODpostoperativ=–0,32± 4,21 mmHg und im Mittel 8 Monate nach Katarakt-OP ∆IODlangzeitpostoperativ –2,42±2,80 mmHg. ∆IODpräoperativ unterschied sich von der ein bis zwei Tage (p=0,02) und 8 Monate nach der Katarakt-OP (p<0,001).
Schlussfolgerungen: Wird die DCT als Goldstandard der nichtinvasiven IOD-Messung betrachtet, so zeigt sich eine scheinbare Senkung des IOD (gemessen mit GAT) nach der Katarakt-OP um 3,5 mmHg. Dieser Messfehler sollte bei einem Offenwinkelglaukom präoperativ und postoperativ mittels DCT objektiviert werden.