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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

EdgeLab – Methode der Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Hochschul- und Praxissystemen

Meeting Abstract

  • corresponding author Piroska Ilona Zsindely - Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Zürich, Schweiz
  • Jessica Pehlke-Milde - Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Zürich, Schweiz
  • Astrid Braun - Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Zürich, Schweiz
  • Liana Pirovino - Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz
  • Nina Lutz - Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz
  • Jeannette Wick - Pädagogische Hochschule Zürich, Schweiz
  • Annelies Kreis - Pädagogische Hochschule Luzern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocIK-P50

doi: 10.3205/24dghwi80, urn:nbn:de:0183-24dghwi804

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi80.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Zsindely et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Traditionell werden theoretisches und praxisorientiertes Wissen als komplementäre Aspekte betrachtet. Bisherige Forschungs- und Entwicklungsansätze fokussieren oftmals stark auf die Wissensbestände nur eines Bezugssystems unter unzureichender Berücksichtigung der jeweils anderen Seite. Die fragmentierte Betrachtung dieser beiden Wissensbereiche gilt es zu überwinden, um ganzheitliche und nachhaltige Lösungsansätze zu ermöglichen.

Ziel: Im gemeinsamen Entwicklungsprojekts EdgeLab einer Pädagogischen Hochschule und einer Fachhochschule, wird das Hauptziel verfolgt, die Kompetenzen von Ausbildner*innen zu vertiefen und zu erweitern, die in der Berufspraxis tätig sind. Dies dahingehend, dass sie Studierende befähigen komplexe berufliche Anforderungssituationen wirkungsvoll zu bewältigen. Dabei sollen die Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis gleichwertig einfliessen, um die Zielerreichung transdisziplinär abzustützen.

Methodik: Die Bearbeitung der Ziele erfolgt in drei Teilprojekten:

1.
die Erarbeitung einer Didaktik für die praxissituierte Ausbildung, die sich auf die professionelle Bewältigung komplexer beruflicher Anforderungssituationen konzentriert,
2.
die Entwicklung eines Moduls für Ausbilder*innen in der Berufspraxis sowie
3.
die Erarbeitung eines Anerkennungsverfahrens für das Modul, um einen Übergang zwischen beruflichen und akademischen Laufbahnmodellen sicherzustellen.

Basierend auf dem partizipativen Design-Based-Research-Ansatz erfolgt die Zielerreichung neben der Projektgruppe, durch eine transdisziplinär und dem Projekt namensgebenden Arbeitsgruppe EdgeLab. In vierteljährlich stattfindenden Treffen arbeiten die EdgeLab-Mitglieder partizipativ an Arbeitspaketen innerhalb der Teilprojekte. Den EdgeLab-Mitgliedern werden Konzeptentwürfe vorgelegt. Diese werden in transdisziplinären Gruppen kritisch diskutiert und weiterentwickelt. Wissens- und Erfahrungsbestände aus Praxis und Wissenschaft werden dabei gleichwertig in die Ausarbeitung der Ergebnisse einbezogen. Eine Charta über die Grundsätze der transdisziplinären Kooperation im EdgeLab sichert diesen und andere wichtige Punkte der Zusammenarbeit. Eine fortlaufende Evaluation begleitet die Projektarbeit.

Ergebnisse: Durch die transdisziplinäre Kooperation und ko-kreative Auseinandersetzung während der Arbeit im EdgeLab, unter Mitwirkung von Vertreter*innen der beiden Hochschulen und ihren Praxisfeldern werden neue Perspektiven eingenommen und intensive Prozesse von Netzwerklernen und Innovationsschaffen initiiert. Es zeigte sich bald, dass der Austausch der Beteiligten aus Hochschule und Praxis auf Augenhöhe verlief. Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass die EdgeLab-Mitglieder zufrieden sind mit der Zusammenarbeit, die Ideen und Vorschläge der anderen Mitglieder als wertvoll und hilfreich erachten und ihre professionelle Entwicklung durch inhaltliche Impulse bereichert sehen.

Relevanz: Die Einbindung von Ausbilder*innen aus Wissenschaft und Praxis stellt sicher, dass die Ergebnisse des Projekts bedarfsgerecht und praxisnah sind, was für eine nachhaltige Implementation unabdingbar ist.

Schlussfolgerung: Durch die transdisziplinäre Arbeit wird eine transformative Wissensentwicklung über die beteiligten Professionen hinweg möglich. Die Schaffung eines transdisziplinären, partizipativen und ko-kreativen Forschungsumfelds kann ermöglichen, dass Wissensbestände aus Praxis und Wissenschaft gleichwertig in Lösungsansätze eingebunden und so nachhaltig implementiert werden können.

Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Drittmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.

Das PDF des für die Tagung eingereichten Posters ist in deutscher Sprache als Anhang 1 [Anh. 1] verfügbar.