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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Befragung von Schwangeren zu Zweitmeinungen bei der Indikation zum elektiven Kaiserschnitt

Meeting Abstract

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  • corresponding author Barbara Prediger - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • Anke Kaulbert - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • Nadja Könsgen - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocIK-P35

doi: 10.3205/24dghwi65, urn:nbn:de:0183-24dghwi658

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi65.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Prediger et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ein Kaiserschnitt (KS) kann sowohl für die gebärende Person als auch für das Neugeborene eine lebensrettende Maßnahme sein. Er ist jedoch mit Kurz- und Langzeitrisiken verbunden, die auch Jahre nach der Geburt noch gesundheitliche Folgen haben können. Seit Jahrzehnten ist weltweit ein Anstieg der KS-Rate ohne messbare Verbesserungen der maternalen und neonatalen Gesundheit zu beobachten. Ein Ansatz, um den Anteil an KS-Entbindungen auf die notwendigen Fälle zu begrenzen, ist die Einholung einer Zweitmeinung (ZM).

Ziel/Fragestellung: Ziel dieser Studie ist es, durch eine Online-Befragung von (ehemaligen) Schwangeren mit elektivem KS neue Erkenntnisse über Relevanz und Umsetzbarkeit einer ZM-Einholung bei elektivem KS zu gewinnen.

Methodik: Auf Grundlage der aktuellen Literatur und durch die Konsultation von Expert*innen wurde für aktuelle und ehemalige Schwangere mit elektivem KS jeweils ein Fragebogen erstellt und vorab getestet. Die Befragungen über LimeSurvey wurden im Juli 2023 online gestellt und derzeit über verschiedene Wege verbreitet (u.a. Patient*innenvereine, Social Media). Erfasst werden die Themengebiete Entscheidungsprozess für den Geburtsmodus, Zufriedenheit mit der Beratung, Erfahrungen sowie Gründe und für gegen eine ZM im Kontext des elektiven KS, Umgang mit Gesundheitsinformationen und soziodemographische Merkmale. Die Daten werden deskriptiv ausgewertet.

Ergebnisse: Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen herauszufinden, ob eine ZM bei der Indikation zu einem elektiven KS aus Sicht der Schwangeren sinnvoll und erwünscht ist. Erwartet wird, dass der Bedarf abhängig ist von der Art der Indikation und weiteren Faktoren wie z.B. soziodemographischen Merkmalen.

Relevanz: Die Befragung kann Hinweise liefern, ob eine ZM vor KS von Schwangeren als sinnvoll wahrgenommen wird, um eine selbstbestimmte und informierte Entscheidung für den Geburtsmodus zu treffen. Zudem kann sie Hinweise geben, bei welchen Indikationen/Begebenheiten sie als hilfreich wahrgenommen wird und bei wem sich Schwangere eine ZM wünschen (z.B. Hebamme oder Ärztin/Arzt). Zusätzlich werden derzeit Befragungen zum Thema ZM vor KS unter niedergelassenen Gynäkolog*innen und Hebammen ausgewertet. Die Befragung von Schwangeren kann mögliche Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Befragtengruppen aufdecken.

Empfehlung/Schlussfolgerung: Die Ergebnisse können dabei helfen zu entscheiden, ob das ZM-Angebot bei geplanten KS ausgebaut werde sollte und wenn ja, unter welchen Bedingungen.

Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.