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Systematic Review: Der Feminismus in der Hebammenwissenschaft
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Veröffentlicht: | 7. Februar 2024 |
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Hintergrund: In der geburtshilflichen Versorgung gibt es anhaltende Probleme wie Fehlversorgung mangelnde Zusammenarbeit der geburtshilflich relevanten Berufsgruppen oder auch Gewalt in der Geburtshilfe. Der Feminismus eröffnet eine vielversprechende Perspektive, um diese Herausforderungen nicht nur als isolierte Probleme des Gesundheitswesens, sondern auch als Ergebnisse struktureller gesellschaftlicher Dynamiken zu betrachten. Durch die Anwendung feministischer Ansätze könnten tiefgreifende Einblicke gewonnen werden, wie geschlechtsspezifische Ungleichheiten und Machtverhältnisse die geburtshilfliche Versorgung beeinflussen und wie diese Erkenntnisse zu einer nachhaltigen Verbesserung der Praktiken beitragen könnten.
Ziel/Fragestellung: In wie weit kann die Perspektive des Feminismus die Hebammenwissenschaft bereichern?
Methodik: Es wird eine systematische Literaturrecherche entlang der PRISMA Guidelines in den drei Datenbanken MEDLINE/PubMed, Web of Science und CINAHL inklusive Snowballing durchgeführt. Gesucht werden Artikel die den Begriff feminis* und Begriffe der Geburtshilfe in Titel oder Abstract enthalten. Eingeschlossen werden alle Artikel, die den Feminismus als Konzept und theoretischen Hintergrund in der dargelegten Forschung berücksichtigt haben und in den letzten 10 Jahren in Deutsch oder Englisch veröffentlicht wurden. Artikel zum Thema Abtreibung werden ausgeschlossen.
Die eingeschlossenen Studien werden in Hinblick auf die folgenden Fragestellungen untersucht:
- 1.
- Welche Definition von Feminismus wird verfolgt und welche theoretischen Bezüge werden gesetzt?
- 2.
- Welchen Bezug weist die Fragestellung zum Feminismus auf?
- 3.
- Welche Methodik wird verwendet und wie bezieht sie sich auf den Feminismus?
- 4.
- Welchen Zusatznutzen konnte die feministische Perspektive für die Studie leisten?
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Literaturrecherche werden anhand der dargelegten Fragestellungen präsentiert. Erste Zwischenergebnisse zeigen:
- 1.
- Verschiedene Definitionen und theoretische Bezüge werden verwendet.
- 2.
- Thematische Bezüge werden gesetzt zu a) traditionellen Rollenbildern, b) Freiheit/Eigenverantwortung von Frauen, c) aktuellen Problemstellungen sowie d) der Rolle der Hebamme dabei.
- 3.
- Die Studien verwenden überwiegend qualitative Methoden, dies zeigt den Bezug zum Verstehen und Erklären.
Diskussion: Die identifizierten Zwischenergebnisse verdeutlichen den breiten Anwendungsbereich und die Vielfalt der Perspektiven, die der Feminismus in der geburtshilflichen Versorgung einbringen kann. Den möglichen Vorteilen werden Nachteile der Verwendung einer feministischen Perspektive gegenübergestellt werden.
Relevanz: Die Erkenntnisse könnten nicht nur dazu beitragen, Probleme in der geburtshilflichen Versorgung besser zu verstehen, sondern auch innovative und nachhaltige Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen bieten.
Empfehlungen/Schlussfolgerung: Die thematischen Verbindungen zeigen das Potenzial einer feministischen Perspektive. Trotz der Vorteile ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der feministischen Perspektive unerlässlich. Alternative Perspektiven könnten ebenfalls Vorteile bieten. Dies unterstreicht die Relevanz einer weiteren vertieften Untersuchung.
Ethik und Interessenkonflikte: Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.