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7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium (HEBA-Päd)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.
Deutscher Hebammenverband e. V.

08.02. - 10.02.2024, Berlin

Die historische Entwicklung der Darstellung der Klitoris

Meeting Abstract

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  • corresponding author Lea Apitz - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland
  • Ute Lange - Hochschule für Gesundheit Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 7. Internationale Konferenz der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi), Heba-Päd – 1. Konferenz zur pädagogischen Arbeit im Hebammenstudium der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi) und des Deutschen Hebammenverbands (DHV). Berlin, 08.-10.02.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocIK-P18

doi: 10.3205/24dghwi48, urn:nbn:de:0183-24dghwi487

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2024/24dghwi48.shtml

Veröffentlicht: 7. Februar 2024

© 2024 Apitz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Recht auf sexuelle Bildung beinhaltet die korrekte Darstellung anatomischer Tatsachen. Sie ist Grundlagenwissen, das benötigt ist, um einen Beitrag zu sexueller Gesundheit leisten zu können. Die mangelhafte aktuelle Darstellung des Klitoralkomplexes in Lehrbüchern steht im Widerspruch dazu.

Ziel/Fragestellung: Mit einem besseren Verständnis der Geschichte der Klitoris soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Klitoris und die erogenen Bereiche der Vulva und Vagina besser definieren zu können. Um sich den Ursachen für das in Lehrbüchern meist fehlende Wissen zur Klitoris bzw. dem Klitoralkomplex nähern zu können, soll in dieser Arbeit die historische Darstellung dieses Wissens untersucht werden. Die Fragestellung der Bachelorarbeit lautete: „Wie hat sich die Darstellung der Klitoris bildlich und sprachlich entwickelt?“

Methodik: In der Arbeit wurden mehrere Fach- und Lehrbücher von knapp 500 v. d. Z. bis heute mit einem eigens dafür angefertigten Analyseschema auf die Qualität und Quantität des dargestellten Wissens untersucht.

Ergebnisse: Sowohl das Analyseschema als auch Erkenntnisse über den Klitoralkomplex, die weit über das übliche „Lehrbuchwissen“ dieser Region hinausgingen konnten zunächst gewonnen werden.

Das Ergebnis der Literaturanalyse war, dass sich sehr wenig Wissen bis etwa 1500 präsentierte. Erst dann konnten durch Leichensektionen unter der Hautoberfläche verborgene klitorale Strukturen erforscht werden. Die Darstellung der Klitoris gestaltete sich ab dem Zeitpunkt so, dass Fachbücher verschiedenster Disziplinen immer mehr Wissen abbildeten. Aktuelle Lehrbücher taten dies nicht. In Letzteren befindet sich die Darstellung qualitativ und quantitativ meist sogar deutlich unter einer wichtigen Anatomischen Studie von 1844 durch G. L. Kobelt.

Relevanz: Nachhaltiger Umgang mit Wissen ist, aus dem Wissen der Vergangenheit und Gegenwart Nutzen und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen.

Empfehlungen/Schlussfolgerung: Die Darstellung des Klitoralkomplex in Lehrbüchern sollte dem Wissensstand der Primärliteratur entsprechend angepasst werden, da Menschen aller Geschlechter davon profitieren würden.

Ethik und Interessenkonflikte: Dieses Abstract wurde im Kontext einer Bachelorarbeit verfasst. Es war nicht notwendig, die Forschungsarbeit einer Ethikkommission vorzulegen. Die Forschung wurde durch Eigenmittel finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.