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2. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

21.02.2014, Kassel

Konsensfindung zwischen Theorie und Praxis – die Entwicklung eines Personalbedarfsermittlungsinstrumentes mithilfe der Delphi-Methode

Meeting Abstract

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  • author Nina Rogava - Hochschule Osnabrück, Deutschland
  • Petra Gorschlüter - Hochschule Osnabrück, Deutschland
  • Manfred Haubrock - Hochschule Osnabrück, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 2. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. Kassel, 21.-21.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dghwiP7

doi: 10.3205/14dghwi13, urn:nbn:de:0183-14dghwi138

Veröffentlicht: 18. Februar 2014

© 2014 Rogava et al.
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Gliederung

Text

Gleichwohl in Deutschland der Einsatz von Hebammen bei der Geburt durch die Hinzuziehungspflicht gesetzlich geregelt ist (BGBI 2008), existiert derzeit kein wissenschaftlich abgesichertes oder verbindliches Verfahren zur Berechnung des Personalbedarfs von Hebammen im Kreißsaal. Seit der Einführung der G-DRG findet faktisch eine erlösorientierte Personalbedarfsermittlung statt. Ferner führt die Finanzierung mit G-DRG zu einer Leistungs- und Arbeitsverdichtung im Krankenhaus und einer daraus folgenden Überlastung der dort tätigen Berufsgruppen (IQWIG 2006, Meinefeld 2011). Gleichzeitig kann die Bedarfsgerechtigkeit der Versorgung nicht hinreichend garantiert werden (Naegler 2008). Das Forschungsprojekt „Personalbedarfsermittlung von Hebammen im Kreißsaal“ hat das Ziel, ein Personalbedarfsermittlungsinstrument für Hebammen im Kreißsaal zu entwickeln, zu erproben und zu evaluieren. Die im Kreißsaal betreuten Frauen sollen mittels eines zu entwickelnden Patientenklassifikationssystems in zeithomogene Gruppen eingeteilt werden. Für die jeweiligen homogenen Gruppen wird entsprechend der relevante Personalbedarf ermittelt. Zur Entwicklung des Instrumentes wurde zunächst die Literatur (Theorie) bezüglich der Themen Geburtsdauer und Aufenthaltsdauer im Kreißsaal analysiert , um diese in einem weiteren Schritt mit dem ExpertInnenwissen aus der Praxis mit Hilfe der Delphimethode abzugleichen und/oder anzureichern. Hierfür werden in der ersten Befragungsrunde offen die Meinungen und das Wissen der ExpertInnen erfragt (Häder 2009). In der zweiten Befragungsrunde sollen die Ergebnisse der ersten Runde zurückgespiegelt und mit den Ergebnissen aus der Literatur angereichert werden, um einen Prozess der Konsensfindung anzuregen. Die dritte Runde wird benötigt, um die Ergebnisse der zweiten Runde zu konkretisieren bzw. zu bestätigen (ebda 2009). Die Auswertung der Delphibefragung mit anschließender Instrumentenentwicklung wird im Herbst/ Winter 2013 erwartet. Die Ergebnisse der Delphibefragung werden im Rahmen der 2. internationalen Fachtagung der DGHWi e.V. vorgestellt. Hierbei wird das Hauptaugenmerk der Diskussion auf die Diskrepanz zwischen der Literaturauswertung und den Erfahrungen der ExpertInnen gelegt. Dieses Spannungsfeld muss bei der Entwicklung des Instrumentes bedacht und integriert werden, damit ein praxisnahes Instrument zur Berechnung des Personalbedarfs entstehen kann.