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2. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft (DGHWi)

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e. V.

21.02.2014, Kassel

Entscheidungsprozesse bei Komplikationen während Haus- und Geburtshausgeburten aus Sicht von Hebammen und Frauen. Eine Grounded Theory Studie

Meeting Abstract

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  • author Jessica Pehlke-Milde - ZHAW, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Hebammen, Zürich, Schweiz
  • Yvonne Meyer - ZHAW, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Institut für Hebammen, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. 2. Internationale Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaft. Kassel, 21.-21.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dghwiV3

doi: 10.3205/14dghwi03, urn:nbn:de:0183-14dghwi038

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/dghwi2014/14dghwi03.shtml

Veröffentlicht: 18. Februar 2014

© 2014 Pehlke-Milde et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Entscheidungsprozesse bei geburtshilflichen Komplikationen spielen bei klinischen und außerklinischen Geburten eine zentrale Rolle. Frauen, die eine Geburt zu Hause oder im Geburtshaus planen, haben in der Regel ein niedriges Risiko für einen pathologischen Verlauf. Dennoch können während der Geburt unerwartete Komplikationen auftreten. Das selbständige Management dieser komplexen Situation durch die Hebamme ist zentraler Bestandteil der professionellen Geburtsbegleitung. Außerdem ist der Einbezug der Frau in diesen Entscheidungsprozess Teil des professionellen Auftrags.

Ziel der Studie ist die genauere Betrachtung dieser komplexen geburtshilflichen Situationen sowie eine Analyse der Faktoren, die den Entscheidungsprozess beeinflussen. Damit soll ein Beitrag zur Theorieentwicklung im Hebammenwesen geleistet werden.

Methode: Um die Zielstellung umzusetzen wurde der Ansatz der Grounded Theory Methodology (GTM) nach Straus & Corbin (1996) genutzt. Insgesamt wurden 40 problemzentrierte Interviews nach Witzel (2000) in den Kantonen Zürich (deutschsprachig) und Waadt (französischsprachig) durchgeführt. Pro Sprachregion wurden 10 Interviews mit Hebammen und 10 Interviews mit Frauen, die eine Komplikation während ihrer Geburt erlebten, durchgeführt. Angestrebt wurde dabei, sogenannte Tandems zu bilden; d.h. Hebamme und Frau legen ihre Perspektive zum gleichen geburtshilflichen Ereignis dar. Die Interviews wurden anhand einer vereinfachten Form des Gesprächsanalytischen Transkriptionssystems (GAT) transkribiert (Selting, 1998). Die Auswertung der Daten erfolgte nach dem Verfahren der GTM: das offene, axiale und selektive Codieren erfolgte parallel zur Datenerhebung.

Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse weisen auf das zentrale Phänomen des „Entscheidungsspielraums“ hin, indem Entscheidungen flexibel im Hinblick auf die geburtshilfliche Situation und unter Einbezug der Sichtweisen der Frau getroffen werden. Die analysierten Einflussfaktoren, wie z.B. Dringlichkeit der Entscheidung und Erfahrung der Hebamme, wirken auf diesen Entscheidungsspielraum, indem sie diesen eingrenzen oder erweitern. Derzeit werden die sich abzeichnenden Subkategorien und Kategorien ausgearbeitet und in Form des paradigmatischen Modells verknüpft. Publizierbare Ergebnisse werden spätestens im Dezember 2013 vorliegen.

Diskussion und Empfehlungen: Eine Diskussion der Ergebnisse ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, ebenso das Formulieren von Empfehlungen.