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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Digitale Volumentomografie als Alternative zur Computertomografie bei distalen Radiusfrakturen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Kerstin Lasshofer - Zentrum für Handchirurgie, Mikro- und plastische Chirurgie, Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland
  • author Careen Knie - Zentrum für Handchirurgie, Mikro- und plastische Chirurgie, Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland
  • author Kai Megerle - Zentrum für Handchirurgie, Mikro- und plastische Chirurgie, Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland
  • author Stefanie Wieschollek - Zentrum für Handchirurgie, Mikro- und plastische Chirurgie, Schön Klinik München Harlaching, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh53

doi: 10.3205/24dgh53, urn:nbn:de:0183-24dgh532

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Lasshofer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Patientenaufkommen mit distaler Radiusfraktur ist hoch. Es bedarf zeitnaher und valider Diagnostik. Eine dreidimensionale präoperative Diagnostik erscheint in vielen Fällen sinnvoll. Auch postoperativ findet dies immer häufiger Anwendung. Üblicherweise wird die Computertomografie (CT) genutzt. Der Einsatz der DVT für Handgelenk und Hand ist noch relativ neu.

Untersucht wurden Vor- und Nachteile beider Methoden mit der Frage, ob die DVT eine geeignete Alternative zur CT in der perioperativen Diagnostik von Radiusfrakturen darstellt.

Methodik: Von Januar 2021 bis Januar 2024 wurden in einem einzigen Zentrum über 1500 DVT-Aufnahmen von Handgelenken durchgeführt. Die Vor- und Nachteile von DVT vs. CT wurden gegenübergestellt. Verglichen wurden unter anderem der zeitliche Aufwand, eine potentielle zeitliche Verzögerung von Indikationsstellung und OP-Planung, die Bildqualität, die Strahlenbelastung, der Kostenfaktor, der Patientenkomfort, sowie die Praktikabilität im täglichen Arbeitsalltag.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ein DVT-System kann eigenständig genutzt werden. Voraussetzung ist die Fachkunde. Die Untersuchung ist sofort durchführbar und der Chirurg ist unabhängig von externen radiologischen Zentren. Indikationsstellung und OP-Planung können direkt erfolgen. Die DVT bietet eine exzellente Bildqualität. Die Untersuchungszeit ist länger als bei der CT. Je nach Gerät dauert eine Handgelenksaufnahme im DVT ca. 20–60 s, im CT zwischen 0,5 bis 5 s. In der CT entstehen seltener Bewegungsartefakte. Durch die ungünstigere Lagerung des Patienten in der CT kann es jedoch ebenfalls zu Überlagerungen kommen. Die sogenannte Superman-Position in der CT wird von viele Patienten als unangenehm empfunden. Bei der DVT kann der Patient bequem sitzen oder liegen. Metallartefakte entstehen bei der DVT häufiger, sind jedoch u.a. von der Art des Implantates abhängig. Die durchschnittliche Strahlendosis wird bei der Untersuchung des Handgelenkes mittels DVT zwischen 1 und 2,4 mSv verglichen mit durchschnittlich 8,6 mSv für die CT angegeben. Der CTDI (computed tomography dose index) liegt für das Handgelenk für die DVT bei ca. 2,5 mGy, für die CT zwischen 7 und 18 mGy.

Die DVT ermöglicht eine exzellente Bildqualität bei potentiell niedrigerer Strahlenbelastung im Vergleich zur CT. Sie ist schnell verfügbar und eigenständig durchführbar, was zeitsparend und effizient ist und damit den klinischen Alltag erleichtert. Zur perioperativen Diagnostik von Radiusfrakturen stellt sie eine empfehlenswerte Alternative zur CT dar.