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Eine kleine Physik und Biophysik des Kirschnerdrahtes in der Handchirurgie
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2024 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: Welche Faktoren beeinflussen das Behandlungsergebnis von Osteosynthesen und Arthrodesen der Hand mittels Kirschnerdrähten?
Methodik: Es werden physikalische Überlegungen zur Einbringung, Stabilität und Gewebeinteraktion angestellt. Aufbauend auf geometrische und mechanische Grundlagen wird deren Umsetzung während Osteosynthesen und Arthrodesen zunächst rein theoretisch erörtert.
Das beginnt mit der Festlegung auf die möglichst stabile Drahtkonstruktion für die Neutralisation der zu erwartenden dislozierenden Kräfte. Diese Kräfte und ihre Drehmomente bei Handbewegungen werden kurz angesprochen. Danach wird unter physikalischen und biologischen Aspekten die Kaliberwahl getroffen.
Die Interaktion zwischen Kirschnerdraht und Knochen wird auf die Einflussgrössen Drahtkaliber, Knochenqualität, Drehzahl bei der Einbringung und Eintrittswinkel untersucht.
Besondere Berücksichtigung erfährt die Anzahl der durchbohrten Cortices als Einflussgrösse auf die Stabilität.
Das wird ergänzt und veranschaulicht mit klinischen Bildern und einfachen experimentellen Sawbone-Videos.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Kirschnerdrahtosteosynthesen und -Arthrodesen erfahren als minimalinvasive Massnahmen ein Revival. Sie sind im Vergleich zu Schrauben- und Plattenkonstruktionen gewebeschonender, komplikationsärmer und billiger. Entgegen gängiger Einschätzung sind sie aber oft technisch durchaus herausfordernd.
Die Beachtung einfacher, aber oft nicht bedachter physikalischer und biologischer Grundlagen sollte die Durchführung vereinfachen und ihre Behandlungsergebnisse verbessern.