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Der Kompressionsdraht zur Versorgung von Grundgliedfrakturen: Technik und Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Die chirurgische Behandlung dislozierter Grundgliedfrakturen wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Stabile Plattenosteosynthesen führen regelmäßig zu Strecksehnenverklebungen und Kirschnerdrahtosteosynthesen weisen häufig keine ausreichende Stabilität für eine frühfunktionellen Nachbehandlung auf.
Methodik: Basierend auf den Eigenschaften von K-Drähten und der Herbert-Schraube wurde ein Kompressionsdraht entwickelt, welcher nicht nur eine perkutane Implantation ermöglicht, sondern auch eine Frakturkompression und festen kortikalen Halt bietet, unabhängig von thermischen Implantationseinwirkungen. Die Kombination dieser Merkmale sorgt für ausreichende Stabilität für eine frühe aktive Bewegung ab dem ersten Tag nach der Operation. Vorgestellt wird die Indikation und chirurgische Implantationstechnik sowie klinischen Ergebnisse aus 13 Jahren perkutaner Fixation von Grundgliedfrakturen und hier insbesondere Querfrakturen mit diesem Implantat. Der Kompressionsdraht führt zu einer schnellen Schmerzlinderung und einer schnellen Wiederherstellung der Fingerbeweglichkeit. Das Anlegen einer Schiene ist nur in seltenen Ausnahmefällen notwendig.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In unserer Studie untersuchten wir 22 Patienten nach Grundgliedfrakturen und Kompressionsdrahtversorgung retrospektiv nach. In keinem Fall trat eine Pseudarthrose auf. In einem Fall trat bei frühzeitiger Vollbelastung eine verzögerte knöcherne Konsolidierung auf, welche durch eine Schienenruhigstellung erfolgreich zur Ausheilung kam. Abgesehen von diesem Patienten zeigten nahezu alle Patienten innerhalb von 4 Wochen einen hervorragenden gesamten aktiven Bewegungsumfang (TAM >240°). Bei 6 Patienten fehlten 20–30° der aktiven Streckung des PIP-Gelenks und 10–20° des DIP-Gelenks, trotz Unterstützung einer sofortigen Handtherapie. Alle Patienten wurden innerhalb einer Woche schmerzfrei. Die klinischen Ergebnisse in der 4., 6. Woche und nach 6 Monaten unterschieden sich nicht. In 4 Fällen war die TAM nach vier Wochen im Vergleich zur ersten Untersuchung signifikant schlechter, da das PIP-Gelenk nicht vollständig gestreckt war.