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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Ringbandrupturen beim Sportklettern und Bouldern

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh34

doi: 10.3205/24dgh34, urn:nbn:de:0183-24dgh342

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Jakubietz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fingerverletzungen sind im Klettersport häufig anzutreffen. Besonders die Ringbandrupturen A2 und A4 sind sowohl einzeln als auch in Kombination mit einer beträchtlichen Morbidität für die Fingerfunktion verbunden. Besonders die aufgestellte Fingerposition führt durch eine hohe punktuelle Belastung im Bereich des PIP-Gelenkes zu einer Ruptur der benachbarten Ringbänder. Ziel dieser Untersuchung und Vortrages ist es die Pathogenese, Operationsindikationen und Therapieoptionen zu diskutieren.

Methodik: Patienten die mit geschlossenen Ringbandrupturen evaluiert wurden, fließen in diese Studie mit ein. Neben Ringbandrupturen beim Klettersport kommen diese Verletzungen auch beim plötzlichen Heben schwerer Lasten vor. Neben der klinischen Diagnostik kommt besonders der bildgebenden Diagnostik in Form des Ultraschalls und der MRT eine besondere Bedeutung zu um die Ringbandruptur adäquat diagnostizieren zu können. Isolierte Rupturen eines singulären Ringbandes können konservativ adressiert werden. Kombinationsverletzungen mit Beteiligung der funktionell wichtigen Ringbänder A2 und A4 sollten operativ versorgt werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Geschlossene Rupturen der Ringbänder stellen insgesamt seltene Verletzungen dar. Gehäuft tritt diese Verletzung allerdings beim Klettersport auf. Besonders Kombinationsverletzungen mit Ruptur der funktionell relevanten Ringbänder können langfristig zu einem Bogensehnenphänomen führen. Die Diagnostik erfordert in der Regel eine Bildgebung. Kombinationsverletzungen sollten chirurgisch baldmöglichst adressiert werden, um die Gap-Bildung zwischen Knochen und Sehne möglichst gering zu halten. Da eine direkte Naht in der Regel nicht möglich ist, sind Rekonstruktionen mit sowohl intra- als auch extrasynovialen Transplantaten erforderlich.