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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Krankenhausstrukturreform: Handchirurgische Weiterbildung in Gefahr?

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Frederik Schlottmann - Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Frederik Kloss - Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Lisa Lorbeer - Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • author Peter M. Vogt - Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh30

doi: 10.3205/24dgh30, urn:nbn:de:0183-24dgh300

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Schlottmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die handchirurgische Versorgung in Deutschland wird derzeit im ambulanten sowie stationären Sektor durch Fachärzt*innen mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie erbracht. Die bisherige handchirurgische Weiterbildung ist dabei dezentral organisiert und obliegt der Hoheit der jeweiligen Landesärztekammern. Flächendeckend einheitliche Weiterbildungsformate fehlen bisher, so dass die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung sich meist selbst bemühen müssen die geforderten Weiterbildungsinhalte zu erlangen. Die geplanten politischen Reformvorhaben der Krankenhauslandschaft bringen, insbesondere für die handchirurgische Versorgung, erhebliche Einschnitte und Änderungen mit sich. Durch die Zentralisierung sowie Ambulantisierung besteht hier die Gefahr eines erheblichen Qualitätsverlustes sowohl für die handchirurgische Versorgung als auch die handchirurgische Weiterbildung.

Methodik: Basierend auf der aktuellen Literatur sowie des Positionspapiers der Jungen Foren der deutschen chirurgischen Fachgesellschaften erfolgte eine Analyse der aktuellen Weiterbildungsstruktur in Deutschland sowie der geplanten politischen Reformvorhaben. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf Herausforderungen und Chancen der geplanten Reformvorhaben für die handchirurgische Weiterbildung gelegt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bereits jetzt wird eine große Anzahl an handchirurgischen Eingriffen in den ambulanten Sektor gedrängt. Hier fehlt es bisher an flächendeckenden Versorgungsstrukturen, um die bisherige Qualität der Versorgung weiterhin aufrechterhalten zu können. Der handchirurgischen Weiterbildung, insbesondere im operativen Bereich, wird bisher kein adäquater zeitlicher und finanzieller Rahmen beigemessen. Durch einen verschärften Ressourcenmangel, Zeitdruck sowie eine überbordende Bürokratie wird die Situation zudem verschärft.

Der von der Politik forcierte Strukturwandel der Krankenhauslandschaft in Deutschland birgt die Gefahr, dass es zu einem weiteren Qualitäts- und Erfahrungsverlust in der handchirurgischen Versorgung und Weiterbildung kommt. Gleichzeitig bietet das geplante Reformvorhaben aber die einzigartige Chance, bestehende Probleme und Herausforderungen der handchirurgischen Weiterbildung aufzugreifen und als Ausgangspunkt für einen Strukturwandel zu betrachten.