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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

10-Jahres-Follow-up der postoperativen Ergebnisse beim Ulnaimpaktionssyndrom

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Irene Mesas Aranda - Abt. für Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
  • author Elisabeth Haas-Lützenberger - Abt. für Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
  • author Sara Imam - Abt. für Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
  • author Riccardo Giunta - Abt. für Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie, LMU Klinikum München, München, Deutschland
  • author Elias Volkmer - Klinik für Handchirurgie, Helios Klinikum München West, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh27

doi: 10.3205/24dgh27, urn:nbn:de:0183-24dgh276

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Mesas Aranda et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Ulnaimpaktionssyndrom (UIS) ist eine häufige degenerative Erkrankung des Handgelenks, welche aufgrund einer positiven ulnaren Varianz zu einer pathologischen Überlastung des ulnaren Karpus führt. Die Ulnaverkürzungsosteotomie (UVO) und die arthroskopische Wafer-Prozedur (AWP) sind etablierte Therapieansätze für das UIS. Ziel unserer Studie ist die Gegenüberstellung der kurz- und langfristigen klinischen Ergebnisse nach UVO und der AWP.

Methodik: Es wurden die klinischen Ergebnisse von insgesamt 54 Patienten verglichen, die sich einer UVO (n=34) oder AWP (n=20) bei UIS unterzogen. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 10 Jahre. Primäre Endpunkte waren die Schmerzen (VAS) und als PROM, der DASH-Score. Sekundäre Endpunkte waren die Grob- und Feinkraft sowie der Bewegungsumfang des Handgelenks.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der präoperative Ruheschmerz konnte bei der ersten Untersuchung nach 1 Jahr bereits von 3,4 auf 0,7 (UVO; p=0.003) und von 2,3 auf 0,2 (AWP; p=0.002) signifikant reduziert werden, was sich ebenfalls 10 Jahre postoperativ bestätigte (0,9 bzw. 0,2). Der Belastungsschmerz nahm in beiden Gruppen nach einem Jahr ähnlich ab (präoperativ 6,8 bzw. 6,7 und 1 Jahr postoperativ 2,2 bzw. 2,1 (p<0.001)). Interessanterweise zeigte die AWP-Gruppe nach 10 Jahren eine signifikant höhere Schmerzreduktion im Vergleich zu einem Jahr postoperativ (p=0.02) und zur UVO-Gruppe (2,5 bzw. 1,0; p=0.03). Diese Ergebnisse wurden durch den DASH-Score bestätigt, der in der AWP-Gruppe 10 Jahre postoperativ signifikant besser war (präoperativ 31,3 (UVO) bzw. 35,8 (AWP); ein Jahr postoperativ 14,2 bzw. 13,3 und 10 Jahre postoperativ 12,7 bzw. 4,35; p=0.02). Bei der Untersuchung der Grob- und Feinkraft sowie der Bewegungsumfänge zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. Die radiologisch gemessene durchschnittliche präoperative ulnare Varianz betrug 3,52 mm (UVO) und 2,10 mm (AWP), wobei sie postoperativ auf –0,21 mm bzw. –0,17 mm verkürzt wurde. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit war in der AWP-Gruppe signifikant kürzer (4,3 vs. 8 Wochen, p=0.01). Allerdings musste bei 60% der UVO-Patienten die Osteosyntheseplatte operativ entfernt werden.

Diese Studie bietet Einblicke in die langfristigen klinischen Ergebnisse nach operativer Behandlung des UIS. Die Ergebnisse legen nahe, dass die AWP nach 10 Jahren eine bessere Schmerzreduktion und funktionelle Ergebnisse zeigt als die UVO. Diese Ergebnisse unterstützen die präoperative Entscheidungsfindung und adäquate Patientenaufklärung.