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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Vergleichende Analyse des funktionellen Outcomes bei der chirurgischen Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh16

doi: 10.3205/24dgh16, urn:nbn:de:0183-24dgh163

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Gentzsch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Nervenkompressionssyndrom. Trotz der Verfügbarkeit einer minimal-invasiven chirurgischen Technik, der biportalen Karpaldachspaltung, wird in der Praxis meist die offene Karpaldachspaltung angewendet. Ein Vergleich der Verfahren hinsichtlich der Operationsdauer und des funktionellen Ergebnisses wurde bisher in keiner prospektiven Studie untersucht. Ziel dieser Studie war es, Unterschiede im funktionellen Ergebnis beider Techniken aufzuzeigen.

Methodik: Zwischen April 2021 und März 2023 wurden 136 Karpaltunnelspaltungen in unserer Klinik durchgeführt.

Davon waren 112 offene und 24 biportale Karpaldachspaltungen. Aufgrund der Kohortengröße wurde eine Matched-pair-Analyse durchgeführt. Das durchschnittliche Alter der Fälle betrug 61 Jahre. Es wurde retrospektiv die Operationsdauer erhoben und die Patienten aus beiden Gruppen hinsichtlich des aktiven Bewegungsumfangs (AROM), der Zweipunktdiskriminierung, verbliebener Schmerzen, Beeinträchtigung der Sensibilität und Griffkraft prospektiv nachuntersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die durchschnittliche Dauer der biportalen Karpaldachspaltung betrug 23 min, im Gegensatz zu 52 min bei der offenen Karpaldachspaltung. Bei der Untersuchung der Zweipunktdiskriminierung im Versorgungsgebiet des Ramus palmaris nervi medianus zeigte die biportale Gruppe einen Durchschnitt von 11 mm, die Gruppe der offenen Karpaltdachspaltung betrug der Durchschnitt 15 mm. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der AROM des operierten Handgelenks zwischen beiden Gruppen, wobei die biportale Operation 106° und die offene Operation 108° zeigte. Darüber hinaus war der durchschnittliche AROM zwischen operierten und nicht-operierten Handgelenken gleich. Weitere Ergebnisse inklusive Outcome zur Sensibilität und Länge des Heilverfahrens werden noch untersucht und liegen bis zum DGH-Kongress 2024 vor.

Obwohl die Operationsdauer der biportalen Technik kürzer war, ist sie die weniger verbreitete Wahl laut der aktuellen Literatur. Beim Vergleich der Patientengruppen gab es keinen klaren Vorteil in Bezug auf die AROM der Patienten. Die Zusammenfassung des Outcomes hinsichtlich neuropathischer Schmerzen und der Sensibilität befindet sich noch in Vorbereitung.