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64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10. bis 12. Oktober 2024, Hannover

Prospektiv vergleichende Studie Trapezektomie versus Daumensattelgelenk-Endoprothese: Ist der aktuelle Endoprothetik-Hype am Daumensattelgelenk gerechtfertigt? Erste Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Tobias Senn - Praxisklinik, Zentrum für Handchirurgie, Dr. Senn/Dr. Krause, Bad Salzuflen, Deutschland
  • author Frank Krause - Praxisklinik, Zentrum für Handchirurgie, Dr. Senn/Dr. Krause, Bad Salzuflen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Hannover, 10.-12.10.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dgh10

doi: 10.3205/24dgh10, urn:nbn:de:0183-24dgh106

Veröffentlicht: 14. Oktober 2024

© 2024 Senn et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Führt die Versorgung der Rhizarthrose mittels Daumensattelgelenk(DSG)-Endoprothese zu besseren klinischen Ergebnissen als die Resektionsarthroplastik (mit/ohne Suspension)?

Methodik: Zum Vergleich der beiden OP Methoden wurden in 2023/24 prospektiv jeweils 50 Patienten konsekutiv mit Trapeziumresektion mit/ohne Suspension sowie 50 Patienten konsekutiv mit DSG Endoprothese analysiert.

Analyse folgender Parameter: Schmerzintensität, Grobkraft, Beweglichkeit, AU Dauer, Komplikationen

Zwischenergebnisse: Der Vergleich beider Gruppen zeigte eine kürzere AU Dauer bei den Endoprothesen, die Schmerzskala zeigt einen identischen Verlauf bis zur 6. Woche postoperativ, bei 6 Monaten liegt die Prothese besser.

Beim Grob und Pinchgriff erreichen die Patienten in beiden Gruppen nach 6 Wochen das präop. Niveau, nach 6 Monaten deutliche Vorteile für die Prothese.

Retropulsion und Flexion zeigen identische Verläufe bis zum 6. Monat.

Gruppe 1 Trapeziumresektion: 50 Patienten: 11 M, 39 W, Alter 64 Jahre (50–82)
OP Verfahren: 38 Trapeziumresektion mit Kapselinterposition, 12 Trapeziumresektion mit Suspension nach Lundborg

Gruppe 2 Endoprothese: 50 Patienten: 10 Männer, 40 Frauen, Alter durchschnittlich 56 Jahre (52–69)
OP Verfahren: 40 DSG Endoprothesen Typ Touch, 10 DSG Endoprothesen Typ Moovis

Schlussfolgerung: Die Patienten mit DSG Endoprothese zeigen im Vergleich zur Trapeziumresektion in der frühpostoperativen Phase keinen Unterschied im Bereich Schmerzintensität und Beweglichkeit.

Im Bereich Kraftentwicklung zeigt die Prothese tendenziell bessere Ergebnisse bereits nach 6 Wochen, und deutlich höhere Kraftwerte nach 6 Monaten.

Die Beweglichkeit des Daumens in Retropulsion und Flexion zeigt leichte Vorteile bei den Prothesenpatienten, ob diese signifikant sind, muss die statistische Auswertung nach Abschluss der Studie zeigen.

Die Patienten mit DSG Endoprothese zeigen eine deutlich verkürzte AU Zeit.

Zusammenfassend zeigt die DSG Endoprothese Vorteile bei der Kraftentwicklung und AU Dauer, insbesondere nach 6 Monaten, statistische Auswertungen stehen bei noch laufender Studie aus.

Die Indikation zur Prothese muss sehr genau mit dem Patienten besprochen werden, insbesondere da bei der Prothese eine sekundäre OP nach Ende der Lebensdauer sicher ist.

Die DSG Endoprothese ist ein Verfahren, welches im Vergleich zur Trapezektomie leichte bis mittlere Vorteile hat. Ob diese Vorteile den Mehraufwand (2 OPs) und die höheren Kosten rechtfertigen, muss zur Diskussion gestellt werden.