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Produkt-Limit und Risikoanalyse von 456 Carpo-Fit® Daumensattelgelenk-Endoprothesen über 15 Jahre
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Aus zahlreichen Beobachtungen ist erkennbar, dass der endoprothetische Ersatz des Daumensattelgelenkes bei symptomatischer Rhizarhrose unabhängig vom jeweiligen Prothesendesign schnelle und gute funktionelle Ergebnisse liefern kann. Insbesondere die Wiederherstellung der Kraft spielt dabei eine zentrale Rolle. Diese Ergebnisse bestehen jedoch nur solange die Endoprothese implantiert bleibt. Revidierte Fälle fallen in nahezu allen Studien aus der Statistik. Die Standzeiten sind deshalb von zentraler Bedeutung.
Methodik: In einer konsekutiven Kohorten-Studie haben wir über einen Zeitraum von 15 Jahren die Standzeiten der von uns verwendeten Daumensattelgelenk-Totalendoprothese (CarpoFit®) mit der Kaplan-Meier-Methode und der kumulativen Inzidenz ermittelt. Bei der verwendeten Prothese handelt es sich um ein Ball-to-Socket Design mit einer Titan-Nitrit beschichteten Gleitpaarung. Insgesamt wurde 456 Patienten in die diese Studie eingeschlossen. Doppelte Implantationen wurden nicht berücksichtigt. Gelockerte und aus sonstigen Gründen revidierte Prothesen wurden einer umfangreichen Risikoanalyse hinsichtlich Prothesensitz, Alter, Geschlecht, Intensität des Handgebrauchs, Kraft, Operationsdauer und Operationsseite (dominate vs. nicht dominate Hand) unterzogen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Überlebensrate betrug nach 5 Jahren 95,9% (kumulative Inzidenz 0,041), nach 10 Jahren 94,3% (0,057) und nach 15 Jahren 93,8% (0,062). Alle Inzidenzen gingen auf Lockerungen der Pfannenkomponente zurück und fanden überwiegend (58,3%) in den ersten zwei Jahren nach Implantation statt. Bei der Risikoanalyse konnten wir feststellen, dass die Pfannenlockerungen signifikant auf dezentrale Implantationen zurückzuführen waren (RR 9,41; 95% CI 3,62–27,4; p=0,002). Andere von uns analysierte Faktoren wiesen kein signifikantes Risiko für ein Prothesenversagen auf.
Einer breiten Akzeptanz der Daumensattelgelenk-Totalendoprothese als Alternative zum Standardverfahren steht vor allem die Skepsis hinsichtlich der Standzeiten entgegen. In unserer Langzeitstudie konnten wir zeigen, dass lange Überlebensraten zumindest mit der von uns verwendeten CarpoFit®-Endoprothese mit einer kumulativen Inzidenz von 0,062 nach 15 Jahren möglich sind. Das wesentliche Risiko für ein Prothesenversagen liegt in der frühzeitigen Lockerung der Pfanne und ist überwiegend auf operative Fehler bei der Implantation zurückzuführen. Der akkuraten Operationstechnik mit intraoperativer Röntgenkontrolle kommt daher eine besondere Bedeutung zu.