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Wo ist die optimale Positionierung der Pfannenkomponente für die Implantation der Daumensattelgelenksprothese? Anatomische Untersuchungen anhand von MRT-Daten der SICH-Studie als Pilotprojekt zur DGH-geförderten FIST-Studie
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2024 |
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Fragestellung: Die sattelförmige Gelenkfläche des Os trapezium ist in dorsopalmarer Richtung konvex und in radioulnarer Richtung konkav geformt. Form und Gelenkfläche des Os trapeziums ähneln dabei einem Trapez. Aktuell wird bei der Implantation der Daumensattelgelenksprothese die Positionierung der Pfannenkomponente mittig in der Gelenkfläche empfohlen. Doch berücksichtigt dieses Vorgehen überhaupt die anatomischen Dimensionen des CMC-1-Gelenkes?
Methodik: Im Rahmen der Study of Health in Pomerania (SHIP), einer der größten deutschen bevölkerungsbasierten Kohortenstudien, erfolgte bisher die Erhebung umfangreicher Gesundheitsdaten von über 4000 Probanden. Eine gesonderte Betrachtung findet hierin die Funktion und Morphologie der Hand mit der FIST-Studie (Functional and Imaging STudy of the Hand). In dem Pilotprojekt SICH (Study of Imaging of the Cartilage and other Structures of the Hand) wurden in dem Zeitraum von 2016 bis 2017 Hände von 300 Probanden mittels 1,5T-MRT untersucht. Aus den vorliegenden MRT-Daten wurde nach multiplanarer Rekonstruktion die Konfiguration des Os trapeziums in Bezug auf Gesamtlänge und -breite sowie der maximalen Tiefe untersucht. Aus den erhobenen Parametern wurde im 3D-Modell der tiefste Punkt des Os trapeziums in Relation auf die Gelenkfläche ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den Messungen zeigte das Os trapezium im Mittelwert eine radioulnare Ausdehnung von 15,41 mm und der tiefste Punkt befand sich 0,4 mm ulnarseitig vom Zentrum der Gelenkfläche. In der dorsopalmaren Projektion hingegen fand sich im Mittelwert eine Länge von 18,84 mm und der Punkt der tiefsten Krümmung projizierte sich 1,9 mm dorsal vom Zentrum und damit am Übergang zwischen mittlerem und dorsalem Drittel des Os trapeziums.
Anhand der anatomischen Dimensionen des Os trapeziums scheint die optimale Platzierung der Pfannenkomponente vielleicht nicht exakt zentral auf der Gelenkfläche zu liegen, wobei die pathologischen Veränderungen in der Arthrose mitsamt der (Sub)Luxation im CMC-1-Gelenk berücksichtigt werden müssen.
Die Autoren sehen biomechanische Untersuchungen zur Verifizierung der Ergebnisse für dringend notwendig.