gms | German Medical Science

DAHTH-Workshop

Einleitung: Vorgestellt wird der Fall einer Patientin mit funktioneller bilateraler Handamputation nach Erfrierungstrauma.

Material und Methode: Nach Erfrierungstrauma erlitt die Patientin linksseitig eine Amputation im Daumengrundgelenk und transmetacarpal am Strahl 2–5, sowie rechtsseitig radiocarpal. Bei gleichzeitig bestehender Amputation beider Füße in Höhe Mittelfuß war die Option eines freien Zehentransfers ausgeschlossen.

Rekonstruktion rechte Hand: Die metacarpalen Stümpfe 4 und 5 wurden als Insellappenplastik zur Verlängerung des 2. und 3. Strahles transferiert, eine Rekonstruktion der Oppositionsfunktion erfolgte über Kallusdistraktion des Metacarpale 1. Links wurde eine Krukenberg-Plastik angelegt, zur Schaffung einer einfachen Greiffunktion.

Ergebnis: Die Patientin ist mit dem erzielten Rekonstruktionsergebnis in der Lage, den Alltag ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Die Handfunktion wird anhand von Videobeispielen demonstriert.

Diskussion: Dank der rechtsseitig erhaltenen Thenarmuskulatur konnte am radialen Strahl eine gute Oppositionsfunktion wiederhergestellt werden. Es handelt sich beidseits um eine Rekonstruktion mit Erhalt der Sensibilität. Dies ist insbesondere für die Rekonstruktion der linken Seite der entscheidende Vorteil gegenüber der Prothesenversorgung, abgesehen von den Schwierigkeiten der Handhabung einer Prothese, so dass die ästhetischen Nachteile der Krukenberg-Plastik akzeptabel sind.