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62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06. bis 08. Oktober 2022, Garmisch-Partenkirchen

Frakturen des Grund- und Mittelgliedkopfes bei Kindern

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Darja Sippel - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany
  • Wiebke Hülsemann - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Garmisch-Partenkirchen, 06.-08.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgh71

doi: 10.3205/22dgh71, urn:nbn:de:0183-22dgh713

Veröffentlicht: 6. Oktober 2022

© 2022 Sippel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Frakturen des Grund- oder Mittelgliedkopfes kommen fast ausschließlich bei Kinder vor und werden häufig durch Quetschtraumen hervorgerufen. Sie sind meistens nach dorsal disloziert, werden häufig unterschätzt, können instabil sein, zeigen ein schlechtes Remodeling und sind anfällig für avaskuläre Osteonekrosen. Ob, wann und in welcher Häufigkeit diese Komplikationen auftreten, haben wir bei den in unserer Abteilung behandelten Frakturen des Grund- oder Mittelgliedkopfes von 2018–2020 nachuntersucht.

Methodik: Behandelt wurden 45 Frakturen des Grundgliedkopfes (P1) und 13 Frakturen des Mittelgliedkopfes (P2). Bei undislozierten Frakturen erfolgte eine konservative Therapie mit Ruhigstellung auf einer Gipsschiene für 3–4 Wochen. Dieser Therapie wurden 14 Frakturen zugeführt. Bei Dislokation oder Rotationsfehler erfolgte die geschlossene Reposition mit K-Drahtfixation für 3 Wochen. Dieser Therapie wurden 21 Frakturen zugeführt. Wir sahen 23 veraltete Frakturen. Bei 15 Frakturen wurde auf eine sofortige Therapie verzichtet und eine Korrekturosteotomie oder das Belassen einer geringen Fehlstellung empfohlen. Eine operative Revision wurde bei deutlicher Dislokation, erheblicher Achsabweichung oder Rotationsfehler bei 8 veralteten Frakturen in Form einer sekundären Reposition und Osteosynthese oder einer sofortigen Korrekturosteotomie durchgeführt. Die Patienten wurden für Nachkontrollen nach 3 Wochen, 5 Wochen (2 Wochen nach Beendigung der Ruhigstellung), ggf. 3–4 Monaten (bei noch bestehender Bewegungseinschränkung) und 1 Jahr (Überprüfung auf eine avaskuläre Osteonekrose) einbestellt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Wir kamen zu der Schlussfolgerung, dass direkt erkannte und korrekt behandelte Frakturen ein besseres Outcome haben. Undislozierte Frakturen können gut konservativ behandelt werden. Bei leichter Dislokation droht wegen des instabilen Charakters der Frakturen eine weitere Dislokation. Die sekundäre Behandlung ist erschwerter und erhöht das Risiko von Folgeschäden, wie verbleibenden Bewegungseinschränkungen, Achsabweichungen oder Osteonekrosen.