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62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

06. bis 08. Oktober 2022, Garmisch-Partenkirchen

Beeinflusst die Lokalisation der Kahnbeinpseudarthrose in Bezug auf das SL-Band die Heilungsrate von Kahnbeinrekonstruktionen?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Simona Stievano - Klinik für Handchirurgie, Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Matthias Wagner - Klinik für Handchirurgie, Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Jörg van Schoonhoven - Klinik für Handchirurgie, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Karl-Josef Prommersberger - Klinik für Handchirurgie, Rhön-Klinikum AG, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany
  • Marion Mühldorfer-Fodor - Klinik für Handchirurgie, Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt, Bad Neustadt a.d. Saale, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Garmisch-Partenkirchen, 06.-08.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22dgh36

doi: 10.3205/22dgh36, urn:nbn:de:0183-22dgh365

Veröffentlicht: 6. Oktober 2022

© 2022 Stievano et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei einer Kahnbeinpseudarthrose erfolgt die Durchblutung des proximalen Fragments hauptsächlich über das skapholunäre (SL)-Band. In der Studie wird der Frage nachgegangen, ob die Heilungsrate nach einer nicht vaskularisierten Kahnbeinrekostruktion bei Kahnbeinpseudarthrose von den am proximalen Fragment enthaltenen SL-Bandanteilen abhängig ist. Ebenso wird auch der Einfluss der hochenergetischen Stoßwellentherapie (ESWT) auf die Heilungsrate untersucht.

Methodik: Im Rahmen einer unizentrischen, prospektiven Studie wurden Patienten eingeschlossen, welche sich seit 2015 einer nicht vaskularisierten Kahnbeinrekonstruktion an unserer Klinik für Handchirurgie unterzogen haben. Entsprechend der Einteilung von Schmidle und anderen erfolgte anhand einer 3D-Rekonstruktion des Kahnbeins die Einteilung in drei Gruppen (Gruppe A: vollständig erhaltenes SL-Band am proximalen Fragment, Gruppe B: Anteile des SL-Bands am proximalen Fragment erhalten, Gruppe C: keine SL-Bandreste am proximalen Fragment erhalten). Abhängig davon, ob die Patienten eine ESWT erhalten haben, erfolgte die Einteilung in Untergruppen. Die knöcherne Konsolidierung wurde 24 Wochen postoperativ mittels Computertomographie untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 73 Patienten wurden in der Studie eingeschlossen (88% Männer, 27±11 Jahre, 44% rechtes Kahnbein). Gruppe A besteht aus 27 Patienten (37%), Gruppe B aus 37 Patienten (51%) und Gruppe C aus 9 Patienten (12%). Alter und Geschlecht sind in allen Gruppen vergleichbar. 22 Patienten (30%) waren am entsprechenden Kahnbein bereits voroperiert (Gruppe A: 8, Gruppe B: 12, Gruppe C: 2; p=0.812). Die Rekonstruktion erfolgte in 84% der Fälle mit einem Beckenkammspan (Gruppe A: 89%, Gruppe B: 86%, Gruppe C 67%; p=0.277). Bei allen anderen Patienten erfolgte die Rekonstruktion mittels Radiusspan. ESWT wurde in allen Gruppen vergleichbar angewendet (Gruppe A: 44%, Gruppe B: 43%, Gruppe C: 44%; p=0.607). Nach 24 Wochen zeigte sich bei 71% aller Kahnbeinrekonstruktionen eine knöcherne Konsolidierung. Ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen konnte nicht festgestellt werden (Gruppe A: 70%, Gruppe B: 70%, Gruppe C: 78%; p=0.898). ESWT hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Heilungsrate der gesamten Kohorte (74% vs. 68%; p=0.580). Allerdings zeigte sich bei der Gruppe B mit ESWT ein 20% höhere Heilungsrate (81% vs. 62%; p=0.202).