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Oberer und unterer Trapeziustransfer zur Verbesserung der Schulterfunktion nach Plexus-Brachialis-Läsion
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Verletzungen des Plexus brachialis gehen mit einer massiven Funktionseinschränkung der oberen Extremität einher. Insbesondere bei Affektion der Wurzeln C5 und C6 steht die Wiederherstellung der Schulterfunktion im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen.
In der Regel erfolgt innerhalb von sechs Monaten nach Trauma eine chirurgische Intervention, am häufigsten mittels Rekonstruktion der Wurzel bzw. durch Transfer des N. accessorius auf den N. suprascapularis. Trotz solcher Maßnahmen kann insbesondere ein Außenrotationsdefizit verbleiben oder die Patienten stellen sich außerhalb des nervenchirurgischen Fensters vor. In diesen Fällen kann der Transfers des oberen Musculus trapezius zur Abduktion und insbesondere zur Stabilisierung der Schulter sowie der des unteren Trapezius zur Verbesserung der Außenrotation durchgeführt werden.
Methodik: In den letzten drei Jahren führten wir insgesamt drei ipsilaterale Transfers des unteren Trapezius durch, in zwei Fällen kombiniert mit einem Transfer des oberen Trapeziusmuskels durch. Bei zwei Patienten mit Z.n. Accessorius-Transfer erfolgte ein inferiorer Trapeziustransfer von kontralateral.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei vier von fünf Patienten zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Schulterfunktion.
Für die oberen Trapeziustransfers ergab sich eine durchschnittliche aktive Abduktion von 40° bei M3 und stabiler Schulter. Bei den unteren Trapeziustransfers konnte bei einem Patienten keine Verbesserung der Außenrotation erreicht werden. Die anderen vier Patienten zeigten eine aktive Außenrotation von durchschnittlich 60° vom Abdomen ab gemessen bei M3.
Während die Wiederherstellung der Abduktion nur bedingt gelang, so konnte bei allen Patienten mit oberem Trapeziustransfer eine stabile Schulter erreicht werden. Bei vier von fünf Patienten konnte zudem eine sehr gute Wiederherstellung der aktiven Außenrotation erzielt werden.
Der Trapeziustransfer stellt daher aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit zur sekundären Verbesserung der Schulterfunktion bei Patienten mit veralteten Plexusläsionen dar. Allerdings stellt die aufwendige Nachbehandlung hohe Anforderungen an die Compliance der Patienten.