Artikel
Chirurgische Ergebnisse von perilunären Luxationen und Luxationsfrakturen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. Oktober 2022 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Perilunäre Luxationen sind seltene hochenergetische Verletzungen, die bei unzureichender Behandlung zu einer erheblichen Morbidität führen können. Die meisten Karpalluxationen resultieren aus extremen Hyperextensionsverletzungen mit interkarpaler Supination. Bei diesem Verletzungsmechanismus handelt es sich in der Regel um ein intensives Trauma, wie beispielsweise ein Sturz aus großer Höhe oder ein Autounfall. Wir berichten über unsere viereinhalbjährige Universitätsklinik-Expertise mit dieser Art von Trauma.
Methodik: Wir haben eine retrospektive Analyse aller perilunären Luxationsfrakturen, die in dem Zeitraum zwischen 2017–2022 in unserer Klink versorgt wurden.
Alle Patienten, mit perilunären Luxationen und perilunären dislozierten Luxationsfrakturen wurden mit einer chirurgischen Fixation versorgt. Radiologisch (Röntgen und Computertomographie) haben wir vordere und hintere Dislokationen unterschieden.
Ergebnisse: Wir haben 18 Patienten identifiziert. Davon waren vier Läsionen Stadium 1 nach Mayfield, eine Stadium 3 nach Mayfield und 12 Stadium 4 nach Mayfield. Es gab sechs Lesser-Arc- und 11 Greater-Arc-Verletzungen (davon vier Transscaphoidal-Verletzungen, eine Trans-scahpo-capitatum und eine Trans-scapho-capito-lunatum-Verletzung). Alle Fälle wurden operativ versorgt. Von denen neun durch volaren und dorsalen Zugang und sechs nur durch dorsalen Zugang. Es zeigten sich keine unmittelbaren postoperativen Komplikationen.
Die Follow-up-Zeit lag im Durchschnitt bei 24 Monaten (zwischen 48–12 Monaten). Es gab fünf Scaphoidpseudarthrosen. Die Patientenzufriedenheit war durchschnittlich hoch.
Präoperativ zeigten acht Patienten Sensibilitätsstörungen, von denen sieben im Bereich der Nervus medianus und ein Patient auf Höhe des Nervus ulnaris. Komplikationen wie DISI (Dorsalflexion interkalierte Segmentinstabilität) und VISI (Volarflexion interkalierte Segmentinstabilität) wurden bei Patienten beobachtet, die auch Bandverletzungen der Hand erlitten. Mit offener Reposition und interner Fixation der Frakturen wurde in allen 17 Fällen eine ausreichende Stabilisierung erreicht.
Schlussfolgerungen: Der Erfolg, in der Behandlung dieser Art von Verletzungen, hängt von mehreren Faktoren ab: ursprünglichen Verletzungsmechanismus, korrekte Diagnose, Begleiterkrankungen des Patienten, der Sensibilitätsstörungen im Bereich des Nervus medianus oder ulnaris und der Qualität der chirurgischen Versorgung.