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Bestimmung der Rotationsabweichung der Finger nach radialer und ulnarer Fehlrotation MHK
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Veröffentlicht: | 6. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Rotationsabweichungen nach chirurgischer oder konservativer Behandlung kommen bis 25% nach Heilung von metakarpalen (MHK) Frakturen vor und sind somit eine häufige Komplikation. Die Überlappung von Fingern beim Faustschluss kann zu einem Kraftverlust führen. In der Literatur finden sich Angaben, dass eine Rotationsabweichung von 10° zu einer Überlappung von 2 cm führen kann. Aufgrund eines Mangels an validen Daten ist es weder möglich, einen Rückschluss von der klinischen Überlappung der Finger auf die genaue Gradzahl der Abweichung zu ziehen, noch ob ein linearer Zusammenhang besteht. Zur Erhebung valider Daten haben wir einen Versuchsaufbau etabliert, zur Bestimmung der exakten Rotationsabweichung der Finger bei Faustschluss in Abhängigkeit vom der Gradzahl der Rotationsabweichung auf Höhe des MHK.
Methodik: 36 metakarpale Osteotomien (D II-V; 9 Unterarme; 5 Körperspender) wurden mittels Plattenosteosynthese und einer Messskala in verschiedenen radialen und ulnaren Rotationsstellungen (-20°,-10°,0°,10°,20°) stabilisiert. Die Fingerspitzen und die Basis der MHK wurden mit K-Drähten markiert und der Unterarm in einer Haltevorrichtung fixiert. Die Rotation der Fingerspitze wurde in Extension und Flexion bestimmt mittels 1) Röntgen und einem 2) taktilem Messarm ‚Absolute arm with 7 axes‘ (Modell 8320-7, ©2019 Hexagon Manufacturing Intelligence). Alle mit dem Messarm erhobenen Punkte wurden visuell in einem zuvor definierten 3- dimensionalen Koordinatensystem dargestellt und ausgewertet.
Die Daten wurden mittels Wilcoxon-Test und linearen Regression-Tests ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Beide Methoden zeigten miteinander korrelierende und vailde Ergebnisse hinsichtlich der Messgenauigkeit. Des Weiteren zeigte sich eine Korrelation zwischen dem Grad der Rotationsabweichung auf Höhe der MHK und dem Ausmaß der Abweichung auf Höhe der Fingerspitzen-20°-Rotation proximal führen zu 1 cm Abweichung distal. Die Finger zeigten untereinander keinen signifikanten Unterschied mit einem symmetrischen Verhalten nach radial und ulnar. Klinisch ist dies für die genaue Planung einer Korrekturosteotomie hilfreich.